KAJAK CLUB GARSAktuell: http://lebendiger-kamp.at/ !!! |
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Acheloos,
dem obersten Flussgott, gewidmet,
den ich gefesselt liegen sah.
Möge mir Agraphiotis, der "Unbeschriebene",
deshalb verzeihen!
4. neubearbeitete Auflage 2004
mit Ergänzungen bis 01.01.2022
Nicht für leistungsorientierte Wildwasserakrobaten oder "Kilometerschaufler" ist dieser Führer gedacht, sondern für den Paddler als Naturfreund. Gerade als Wildflussfahrer erlebt man Jahr für Jahr, wie die schönsten Flüsse reihenweise hinter Talsperren und in Rohren verschwinden, in schwarze Brühen verwandelt werden, wie ganze Täler durch Verkehrsbauten verwüstet und Europas größten Ströme in Kanäle umfunktioniert werden.
Die erste Auflage dieses Flussführers im Jahre 1983 entstand aus der
Bedrohung des mittleren Kamptales durch zwei große Speicherkraftwerke. Ich
wollte damals Freunde für die Erhaltung dieser Naturlandschaft gewinnen und
Anreize zum Besuch des Waldviertels bringen.
Die 200 Hefte der ersten Auflage waren bald vergriffen. Mittlerweile hat sich
das Umweltbewusstsein ebenso wie das Freizeitverhalten stark verändert, auch
die Öffnung der nördlichen Grenze bringt neue Impulse. Die 2. überarbeitete
Neuauflage im Jahre 1992 sollte nicht nur den Wünschen erlebnishungriger
Paddler gerecht werden, sondern auch notwendiges Problembewusstsein schaffen.
Die 3. Auflage wurde seit 5.2.2000 im Internet angeboten und enthält eine
Menge "Links" zu wichtigen Informationen. Erstmals kann jetzt direkt
auf aktuelle Wasserstände zugegriffen werden, was für die Vermeidung von
Konflikten mit Fischern und Naturschutz von großer Bedeutung ist. Durch
das Katastrophenhochwasser im August 2002 (über 700 m3/s im unteren Kamptal)
musste der Führer komplett überarbeitet werden.
Vor allem den Teilnehmern kommerzieller Führungsfahrten und den
frischgetauften Kursabsolventen ist das erste Kapitel gewidmet. Ich will dem
bedenkenlosen Ausverkauf unserer Natur als Konsumartikel nicht mit Geheimniskrämerei
begegnen, sondern mit kritischer Stimme. Mir scheint eine vernünftig
geregelte Information und Ausbildung für Freizeitsportler ebenso erforderlich
wie harte Konsequenzen für Ignoranten, die glauben, im Grünland
Narrenfreiheit zu besitzen!
Ich hoffe mit diesem Flussführer einen Beitrag zu schönen, aber verantwortungsvollen Naturerlebnissen leisten zu können, und ich wäre den Lesern für Hinweise jeder Art dankbar: walter.mueck@wvnet.at !
Wildwasserfahren ist "IN"! Seit der Mensch zunehmend im Büro
seine Arbeitszeit verbringt, wächst sein Bedürfnis, in der "freien
Natur" Abenteuer und Abwechslung zu finden Bergsteiger und
Schwammerlsucher, Schifahrer und Drachenflieger, Surfer und Paddler - ebenso
wie Umweltfreaks aller Coleurs - sie alle streben Woche für Woche ihren
Traumzielen entgegen. Aber : Endlose Autokarawanen verbrauchen solcherart
Land, Luft, und Leben. Ein Teufelskreis erfordert immer weitere Reisen in noch
"unberührte" Gegenden. Man glaubt keine Zeit mehr zu haben für die
Organisation von rationelleren Gemeinschaftsfahrten. Die Konflikte am Zielort
werden bei dieser Hektik kaum wahrgenommen.
Grundeigentümer, Nutzungsberechtigte und Dorfbevölkerung haben eine
durchwegs andere Auffassung vom vermeintlichen Freiraum! Vom öffentlichen
Verkehrs- und Gewässernetz abgesehen, gibt es für jeden Flecken Österreichs
Privateigentum. Die Benützung dieser Grundflächen ist von der
Nichtuntersagung bzw. Bewilligung (z.B. beim Zelten oder Befahren) des Eigentümers
abhängig! Auch der "Waldfreiheit" setzen gewisse forst- u.
jagdrechtliche Regelungen Schranken. Provozieren wir nicht härtere Maßnahmen
durch unnötige Besitzstörungen! Jäger und Fischer haben nicht immer Verständnis
mit Revierkonkurrenten - wir müssen aber gemeinsam leben! Das Befahren von
Privatstraßen und Forstwegen bis zum Wasser schafft die meisten Probleme, die
dem Kanusport insgesamt enorm schaden! Wiesen dürfen vor der Heumahd nicht
betreten werden! Letztlich sollte die Toleranz der Dorfbevölkerung nicht
durch unpassende Verhaltensweisen (z.B. beim Umkleiden, insbesonders aber nach
Katastrophenschäden) überbeansprucht werden.
Besondere Beachtung verdient schließlich der Naturschutz :
An den abgelegenen Flussläufen des Waldviertels leben Tierarten, die hier
ihre letzte Zufluchtstätte haben und auf Störungen oft empfindlich
reagieren. Während der Vogelbrutzeit im Frühjahr sollte das Ufergehölz
gemieden werden, auch die laichenden Fische benötigen ein ungestörtes
Ufer-Kehrwasser. Bei Niederwasser muss nicht mit Gewalt das PE-Boot über
Sandbänke gestoßen werden, wo vielleicht Flussperlmuscheln leben oder ein
Fischotter seine Reviermarken setzt.
Vereinfachte Merkregel am Wasser: Öffne die Augen und halte den Mund!!
Ich wäre allen Bootsvermietern und Kanulehrern sehr dankbar, würden sie ihre Schüler nicht ohne dieses Konfliktbewußtsein auf den Fluss lassen!
Die WW-Bewertungen entsprechen den international üblichen Normen (Salza II-III, Erlauf, Lassing II-IV, Koppentraun, Lammeröfen IV-V). Die im Waldviertel vorherrschenden niederen Schwierigkeitsgrade verleiten leider oft zu leichtsinnigen Aktionen.
Einige Beispiele sollen allzu "Mutige" abkühlen :
Bei hohen Wasserständen kommt es auf den Wehranlagen
wiederholt zu lebensgefährlichen Kenterungen im Rücksog. Hervorheben muß
ich das Umlaufwehr bei km 101,4, aber auch bei allen anderen künstlichen
Einbauten ist bei einer Wasserführung über 18 m3/s größte Vorsicht
geboten! Kleine Bäche sind besonders heimtückisch : Die starke Strömung führt oft
mitten in ein Strauchdickicht, wo dann gefährliche
Kenterungen mit Boot-u. Paddelverlust an der Tagesordnung sind (z.B. im "Roitener
Dschungel"). Schon ein querliegender Baum oder niedriger Steg kann ernste
Probleme bereiten. Bei Klemmunfällen, die solcherart leicht
passieren können, ist blitzschnelle Hilfe erforderlich, ein Wurfseil sollte
immer zur Hand sein! Auch der Helm ist nicht nur bei Kenterungen wichtig -
gerade im Unterholz oder unter Brücken bewährt er sich laufend. Das Befahren
von Wildflüssen mit billigen Badeschlauchbooten ist zumindest
Umweltverschmutzung! Wer einmal bloßfüßig neben seinen Bootsfetzen
gestanden ist, weiß, welchen Unsinn er gemacht hat. Anfänger sollten sich
auch möglicher Paniksituationen bewußt sein, die bei plötzlichen
Kenterungen zu Reaktionsverlust führen können : Niemals ohne
Begleitung fahren!! Das Fehlen von Zeitreserven ist vieler Fehler
Anfang: Ein Bewohner der Uttissenbachmühle weiß Schauergeschichten von nächtens
herumirrenden Paddlern zu schildern, von halberfrorenen Neoprenwanderern, die
ihre verzweifelte Begleiterin suchen. Wenn etwa eine durchgehende Befahrung
von der Lohnbachmündung bis Zwettl (26 km) unbedingt gewünscht wird, muß
dafür mindestens 7 Stunden Zeit sein. Ein typisches Waldviertler Problem
kommt nach einem kalten Winter dazu: Scharfkantige Eisplatten
am Ufer und zwischen den Felsen haben schon abgebrühte WW-Experten erzittern
lassen und Winterwanderungen mit dem Boot in der Hand erzwungen. Im zeitigen
Frühjahr daher vorher einen Blick auf schattige Blockstrecken werfen!
Abschließend ein kleiner Trost für sorgende Verwandte : Gefahrenbewusstes
WW-Fahren ist weit ungefährlicher als der Straßenverkehr!
Die meisten Unfälle ereignen sich bei der An- und Abreise, bei uns Paddlern
vorwiegend durch schlechte Befestigung von Booten und Paddel am Autodach. Bei
sämtlichen angeführten Gefahrenbeispielen handelt es sich leider um
praktische Erfahrungen! Für genaue Beratung und Ausbildung stehen zahlreiche
Vereine und Kanuschulen zur Verfügung.
In den letzten Jahren ist es wieder modern geworden, mit dem Kanu, mit Zelt und Proviant mehrtägige Flussfahrten zu unternehmen. Leider ist der Kamp - mit Ausnahme der Stauseen und vielleicht des Unterlaufes - dafür wenig geeignet, es sei denn man ist für anstrengende "Portagen" bei den Wehranlagen gerüstet (Schuhwerk!). Die Beschreibungen sind für robuste WW-Kajaks (Einer) verfasst. Bei idealen Wasserständen ist auf manchen Strecken auch der Einsatz anderer Bootstypen möglich, der Benutzer sollte aber die spezifischen Probleme im Einzelfall beachten.
Das Waldviertel, als östlichster Ausläufer der "Böhmischen
Masse", stellt die Reste eines alten Gebirges dar, von dem nur mehr
Granit und Gneis als Urgestein übergeblieben sind. Während der Granit für
seine Riesenblöcke bekannt ist (Kleiner Kamp - Schütt), findet man im Gneis
besonders hohe Felswände (Mittleres Kamptal - Ödes Schloss).Das Gefälle des
Kamp liegt zwischen dem der extrem flachen Thaya und dem der Mühlviertler
Steilabbrüche. Geologisch über die Grenzen hinaus bekannt ist der Kamp durch
seine tief eingeschnittenen Zwangsmäander im Mittleren Kamptal oberhalb von
Rosenburg, woher sich auch sein Name ableitet : "Kambos" - keltisch,
"der Krumme". (Quizfrage: Was hat der Kamp mit den Flüssen Rhein,
Inn, Lech und Ziller gemeinsam ?). Für die geologisch Interessierten sei
folgende Neuerscheinung ganz besonders empfohlen:
"Erdgeschichte(n) zwischen Krems & Kamp", Gerald Knobloch,
Living Edition 2012, ISBN 978-3-901585-20-3.
Das Klima im Waldviertel wird oft als "rauh" bezeichnet. Tatsächlich ist es milder, als die Seehöhe (bis über 1000 m) es erwarten lässt. In einigen Tal- und Beckenlagen, wie z.B. in Zwettl, kommt es allerdings öfters zu Kaltluftseen mit extremen Tiefsttemperaturen. Die Niederschlagsmengen sind gering, nur selten reicht die durchgehende Schneedecke in den höheren Lagen bis in den April. Die Schneeschmelze dauert oft nur ein, zwei Wochen. Im Frühsommer kann es nach mehrtägigen Regenfällen zu beachtlichen Hochwassermengen kommen, im Herbst herrscht minimale Wasserführung.
Die mittlere Abflussspende auf 1000 km2 Einzugsgebiet beträgt nur 10 m3/s (Vgl. in den Alpen ca. 40 m3/s). Eine markante hydrographische Beobachtungsstation ist der Pegel Zwettl (Bahnbrücke) am Kamp, er befindet sich 200 m unterhalb der hohen Eisenbahnbrücke linksufrig an der Straße nach Stift Zwettl.
Einige charakteristische Daten (Reihe 1976-2007):
Niederwasser |
MNQ |
1,2 m3/s |
Mittelwasser |
MQ |
5,6 m3/s |
Höchster Monatsmittelwert: |
März |
11,2 m3/s |
Niedrigster Monatsmittelwert: |
Sept. |
3,1 m3/s |
Pegelschlüssel (Stand 1999 entspricht seit 2004 nach HW Schwankungen wieder den alten Werten):
Stand 1999 | Stand 2010 | |
165 cm |
4,3 m3/s |
4,1 m3/s |
175 cm |
6,6 m3/s |
6,4 m3/s |
185 cm |
9,5 m3/s |
8,8 m3/s |
225 cm |
24 m3/s |
|
340 cm |
82 m3/s |
Langjährige Messungsreihen erlauben auch statistische Angaben über die
durchschnittlich mögliche Befahrungszeit in Tagen pro Jahr , allerdings
weichen die Reihen aus jeweils 5 Jahren stark voneinander ab, besonders die
von Hochwasser und Schneeschmelze geprägten letzten Jahre!
Pegel Zwettl Bahnbrücke, Überschreitungsdauer in Tagen:
Achtung:
seit 2014 extreme Trockenheit, viele Bäche nur mehr extrem selten fahrbar!
m3/s |
cm |
Tage 1975-91 |
Tage 1991-95 |
Tage 2002-2006 | Befahrbare Flüsse |
40 |
266 |
1,8 |
0,6 |
6,8 | |
30 |
243 |
4,6 |
1,3 |
9,6 | Kl. Krems |
20 |
220 |
11,6 |
3,9 |
22,2 | Gr. Krems, Purzelkamp |
16 |
208 |
20,2 |
6,8 |
33,8 | Gr. Ysper, Weitenbach, Lainsitz, Braunau |
12 |
195 |
37,8 |
13,5 |
54,4 | Zwettl, Kamp bis Zwettl |
9 |
184 |
62,4 |
27,8 |
83,4 | |
7 |
177 |
85,4 |
55,1 |
120,0 | Kamp von Roiten bis Uttissenbach |
5 |
166 |
129,0 |
119,7 |
175,0 |
Die Wasserabgabe vom Kraftwerk Wegscheid kann stark von der natürlichen
Wasserführung des Oberlaufes differieren! Mittlerer Kamp (ab 8 m3/s): 80-160
Tage, (ab 16 m3/s): 9-68 Tage.
Links zu den aktuelle Wasserstände finden Sie auf meiner Wasserstand-Homepage!
Der Große Kamp ist der längere, aber nicht der wasserreichere der beiden
Quellflüsse des Kamp. Die bei HW (ab etwa 215 cm Zwettl) empfehlenswerte, 7
km lange Strecke durch das "Paradies" führt durch eine gefällstarke
Waldschlucht (bis 25 %.); Schwierigkeiten von III auf II sinkend.
Pegel Ritterkamp: NW 60 cm (14.05.2021), Internetpegel Neustift ab 3,5
m3/s (90 cm).
0,0 |
Kampquelle (3 km nördlich von Liebenau). |
6,0 |
Neumühle / Langschlägerwald. Folgestrecke wurde am 12.4.1979 befahren, 3 m breiter Mäanderbach mit einigen Waldengen. |
16,0 |
Straßenbrücke Arbesbach - Groß Gerungs. Start zur "Höllfallfahrt" mit dem Hofmühl-Katarakt (WW III). NW Pegel Neustift ab 110 cm (5 m3/s). |
17,0 |
Brücke Kamp-Haselbach. Mäanderstrecke. |
18,5 |
Gruberg, Mühle am Beginn eines herrlichen Waldtales mit leichten Blockstellen (WW I-II). |
19,8 |
Höllfall. Im Ein- u. Ausgang des mit Riesenblöcken verrammelten, völlig unbefahrbaren Steilabbruches finden sich anspruchsvolle Passagen (WW IV, vorher vom Wanderweg rechts erkunden!). |
20,6 |
Brücke Pretrobruck-Haselbach. Ausbootstelle. Folgestrecke mit stark verwachsenen Mäandern. |
23,0 |
Hausmühle, es folgt der Feuranz-Katarakt, nur bei schwerem HW vielleicht befahrbar, im Eingang WW IV. Weiter starke Mäander. |
25,2 |
Brücke Neustift - Hausbach. Pegel: ab 95 cm NW (3,8 m3/s, Internetpegel seit 2015), bei HW WW IV (Gefahr!), wenig empfehlenswerte Einbootstelle für Paradiesbefahrung |
26,0 |
Eisgraben - total verblockter Absturz in einer Linkskurve, links 50 m mühsam umtragen in die kleine Granitklamm. Bei HW Lebensgefahr - Ausstieg sichern! Die vereinzelten alten Wehre sind je nach Wasserstand befahrbar |
26,3 |
Heumühle - Zufahrtsmöglichkeit, gute Einbootstelle ohne Umtrageprobleme, bald darauf Katarakt WW III |
27,5 |
Brücke Grünbach - Reichenbach, Nachlassen der Schwierigkeiten |
29,5 |
Brücke Grünbach - Kirchberg |
32,2 |
Brücke Zwettl - Rappottenstein, 100 m danach Zusammenfluss mit Kl. Kamp |
Die Kampquelle wird über den Nord-Süd-Weitwanderweg bei Liebenau erreicht (Quellfassung). Schöne Aussicht von der Warte am Brockenberg (1053 m) sowie vom "Stockzahn des Waldviertels" in Arbesbach. Eine Wanderung zum Höllfall empfiehlt sich von Pretrobruck aus. Durch das Paradies führt ein schöner Wanderweg den Bach entlang von der Heumühle bis Ritterkamp.
Der Kamp vom Zusammenfluss bis zum Staubeginn der Seenkette zählt bereits
zu den "großen" Flüssen des Waldviertels. Das 13 km lange Waldtal
von Roiten bis Zwettl birgt einen der faszinierendsten Granitblock-Flüsse im
"Böhmischen Massiv" östlich von Regensburg. Beste Befahrungszeit:
März - April (ab 175 cm Zwettl bis Uttissenbach / Gschwendt, ab 200 cm bis
Zwettl).
Vereinbarung mit Fischerei und Naturschutz: Keine Fahrten unter 175 cm
Zwettl Bahnbrücke, Sandbänke nicht betreten, nur offizielle Ein-u.
Ausbootstellen benützen!
Pegel Ritterkamp: NW: 30 cm (Stand 26.6.2004, Flussbett hat sich nach HW
2002 um 40 cm eingetieft).
32,2 |
Zusammenfluss in Ritterkamp (Ortsname). Wehr mit starkem Rücklauf, darunter links Betonpegel : 30 cm entspricht im Normalfall 175 cm Zwettl. Einsetzen nicht empfehlenswert (Mäander, Wehre, Zeitaufwand bis Zwettl wird oft unterschätzt!). |
33,5 |
Wehr Diethartsmühle, Beginn des 2 km langen "Roitener Dschungel", extreme Mäander durch häufig überflutete Feuchtwiesen, gefährlich stark verwachsen! Naturschutzgebiet! |
35,3 |
Wehr Steghof-Roiten, problematisch. Direkt unterhalb Einbootstelle gegenüber dem Sägewerk am unteren Ortsende, sehr gut auch 100 m weiter rechtsufrig bei der Kläranlage. Die folgende Strecke führt durch oft verwirrende Felslabyrinthe aus riesigen Granitblöcken, man kann aber auch bei HW ohne Hast die richtige Route finden (WW II+). |
38,7 |
Hahnsäge, verfallende Schaffensstätte von F. Hundertwasser mit dem passenden Spruch: "Die gerade Linie ist gottlos!" |
39,6 |
dichteste Verblockung auf 300 m: ganz links das "S", dann das "Böse Eck" und das "Mauseloch". |
40,8 |
Uttissenbachmühle, bei HW schöne Schwallstrecke. Die Straße führt 1 km am linken Ufer entlang. |
41,5 |
Wehr Schwarzmühle, nach HW 2002 wieder gut zu befahren! |
42,0 |
kleine Brücke, letzte Ausbootstelle bei NW, Achtung: neue Turbine bei km 45, wegen höherer Ausleitung (3 statt 1,5 m3/s) Weiterfahrt nur mehr etwa ab 200 cm Zwettl Bahnbrücke realistisch! |
43,8 |
Wehr Gschwendtmühle, steinig, schwache Boote kann man rechts umtragen, links Privatgrund! Starker Wasserentzug bis km 45,0. Ab 210 cm Bahnbrücke schöne Passagen bis zum "Kaltenbrunnerfelsen". |
45,0 |
Kraftwerk (ältestes Drehstrom-Überlandwerk Österreichs, 1898). Bis km 56,0 (Staubeginn) WW I. |
47,0 | 2 Steinwürfe, Vorsicht! |
48,0 |
Ortsbeginn Zwettl, altes Bad, ideale Ausbootstelle, großer Parkplatz. Die Folgestrecke führt über 4 Wehranlagen. |
48,3 |
48,3 Wehr Zwettl 1 |
48,6 |
Wehr Zwettl 2 |
48,8 |
Mündung der Zwettl |
49,7 |
Pegel Zwettl Bahnbrücke |
53,3 |
Wehr Neumühle |
54,5 |
Wehr Stift Zwettl, letzte Ausbootstelle vor Staubeginn (bis km 61,4) |
56,0 |
bis 58,0 Staubeginn je nach Speicherinhalt, verschlammte Ufer, Truppenübungsplatz bis km 61,2. |
Von Roiten bis Zwettl
führt ein schöner Wanderweg den Fluss entlang.
Stift
Zwettl: Zisterzienserkloster, romanisch-gotischer Kreuzgang, Führungen
ab Mai oder gegen Anmeldung. Dürnhof-Zwettl: Museum für
Medizin-Meteorologie, ab April.
Von Stift Zwettl bis Wegscheid reicht die 30 km lange Strecke, die zwischen 1949 und 1957 der Energiegewinnung geopfert worden ist. Dem größten der drei Stauseen, Ottenstein, ist eine landschaftliche Schönheit bei Vollstau nicht abzusprechen. Bei Niederwasser wirken die kahlen Ufer trostlos. Ein weitverzweigtes "skandinavisches Fjordsystem" kann zusätzlich befahren werden. Eine durchgehende Befahrung der Seenkette ist aufgrund der hohen Talsperren und langen Trockenstrecken kaum möglich. Empfehlenswerte Zeit: Oktober (farbenprächtiger Mischwald).
56,0 |
Staubeginn bei Vollstau, Truppenübungsplatz bis km 61,2 - Befahrungsverbot!. |
61,4 |
Zufahrt Mitterreith, alte Bundesstraße. |
62,0 |
Nebenarm Plöttbach links. |
66,2 |
schöne Insel. |
67,3 |
Nebenarm Wöltenbach links. |
67,7 |
Nebenarm Purzelkamp rechts (4 km), Ruine Lichtenfels, Camping, Seerestaurant. |
68,0 |
Sperre Ottenstein, 60 m hoch. Direkt unter der Mauer beginnt der Rückstau der Dobrasperre. |
68,3 |
Brücke Horn - Zwettl. Ausflugsstraße führt am Dobrastausee entlang. |
76,0 |
Sperre Dobra, 40 m hoch, Camping, anschließend 5 km lange Trockenstrecke (nur bei schwerem HW zu fahren). |
81,0 |
Kraftwerksauslaß Krumau, Wehr (!!). Ca. 500 m danach am Ortsbeginn Staubeginn, Camping. |
84,4 |
Sperre Thurnberg, anschließend 2 km trocken (ab 20 m3/s Überlauf, Wehr im Ort). |
86,3 |
Kraftwerksauslaß Wegscheid. |
Schloss Ottenstein: romanische Burgkapelle mit berühmten Fresken,
kulinarische Spezialitäten, ab April geöffnet.
Döllersheim: Ruinenort mit Gedenkstätte für die seit 1938 Vertriebenen
(Friedenskirche 1986 renoviert).
Im Internet: www.kampseen.at
,
Camping: www.ottensteinersee.at
(Kanuverleih), Camping
Dobra (Lorenz Hafner), Camping
Krumau .
Nach der künstlichen Seenkette bildet dieser 20 km lange Abschnitt des
Mittleren Kamptales mit großartiger Naturlandschaft und leichtem Wildwasser
(bis WW II) einen wohltuenden Kontrast. In den Jahren 1979 - 1983 war das Tal
heiß umstritten: Bei km 94,2 war eine 40 m hohe, bei km 101,2 eine 25 m hohe
Talsperre geplant! Wasserstandsbedingt ist gerade dieser Teil auch der
kanusportlich interessanteste Kampabschnitt. Infolge von Baumbruch ist in den
letzten Jahren vermehrt mit Problemen zu rechnen, Vorsicht!
Achtung bei Umlaufwehr: Kartenlink:
www.austrianmap.at
.
Vereinbarung mit Fischerei und Naturschutz: Von Feb. - Sept. keine
Fahrten unter 5 m3/s, von Okt. - Jan. keine Fahrten unter 10 m3/s!
Wasserabgabe Kraftwerk Wegscheid: Häufig wird am Freitag gegen 22 Uhr bis Montag 6 Uhr die Wasserabgabe auf 3 m3/s reduziert, was man am Pegel Stiefern erst 10 Stunden verzögert bemerkt! Auch der neue Pegel der Feuerwehr Krems in Stallegg zeigt die Ausbreitung nur 5 Stunden früher an: 253,22 m sind 3 m3/s, 253,42 m rund 8 m3/s : https://www.feuerwehr-krems.at/ .
86,3 |
Kraftwerksauslass Wegscheid |
||
86,8 |
Brücke Wegscheid, ideale Einbootstelle bei der Kapelle. |
||
90,0 |
Ruine Schauenstein, "Stanahaufen" mit anschließender Prallwand, schönster WW-Teil auf 1 km bis zur "Pfeilerplatte": Anfänger Vorsicht, scharfer Stromzug links in die Felswand (Pfeiler am 11.7.2005 umgestürzt)!
|
||
95,7 |
Steinegg, Brücke, ehem. Gh. Dunkler am Fluss ("Pavianmauer"), schöne Übungsstellen auch bei NW. |
||
100,5 |
Ödes Schloss, Ruine, Beginn des 900 m langen Umlaufstausees. |
||
101,4 |
Umlaufwehr, 4 m hohe konkave Betonrutsche, Gefahr ab 18 m3/s, neuer Überlauf links seit Juni 2003, gute Übertragemöglichkeit! Die folgende Umlaufschlinge führt nur ab 12 m3/s ausreichend Überwasser, sonst rechts 300 m bis km 104,5 übertragen! |
||
103,0 |
Wehr beim ehem. Altenburger Bad, verfallen, wird rechts umfahren ! |
||
104,5 |
Kraftwerksauslass, Zufahrtsmöglichkeit eingeschränkt seit August 2020 |
||
104,7 |
Pegel Rosenburg: NW 3 m3/s 115 cm, Ideal 16 m3/s 165 cm (Stand 2020) |
||
105,8 |
Brücke zur Rosenburg, Ausbootmöglichkeit |
||
106,5 |
ehemaliges Bootshaus, keine Ausbootmöglichkeit! |
||
107,0 |
Wehr Mantler Rosenburg (2,5 / 450 m) - bei NW Eisendorne, sehr mühsam zu umtragen, bei MW links gut befahrbar. |
Der Wanderweg durch das mittlere Kamptal führt von Wegscheid zunächst
linksufrig am Fluss bis Steinegg (nicht für Radfahrer geeignet!), von dort kann zwischen zwei Varianten gewählt
werden, die beide hoch über dem Fluss verlaufen. Besonders zu empfehlen ist
ein Spaziergang von Krug zur Ruine Schauenstein, wo man einen herrlichen
Tiefblick in die Waldschlucht genießt. Der fünfeckige Turm wurde im Jahr
1991 als Aussichtswarte renoviert. Man erhält den Schlüssel zum Turm in
Krug, Haus Nr.15 .
Schloss Rosenburg: Eines der
schönsten Schlösser des Landes! Turnierhof, Waffensammlung, Falknereivorführungen.
Geöffnet ab 1.April. Gemeinde: http://www.rosenburg-mold.at/
.
Stift Altenburg:
Trogerfresken, Bibliothek, Krypta uva.. Geöffnet ab Ostern.
Pölla: Wegscheid, Ruine
Schauenstein
Die Fremdenverkehrsregion des Kamptales von Rosenburg bis Hadersdorf ist
relativ dicht besiedelt, dennoch landschaftlich, besonders aber
kulturhistorisch, interessant. Aufgrund von 13 Wehranlagen auf 27 km ist eine
Wanderfahrt (WW I) nur bei Idealwasser (8-18 m3/s) zu empfehlen. Dann sind
fast alle Wehre (13 schräge Stein- u. Betonrutschen) am ehesten
befahrbar (Überheben meist möglich, gutes Schuhwerk, Treidelleine und wenig Gepäck
vorausgesetzt). Bei NW fallen kurze Ausleitungen trocken, bei HW wird der Rücksog
gefährlich:
Pegel Stiefern im Internet:
NW 3 m3/s = ca. 190 cm, MW 8-18 m3/s (205-230 cm), HW ab 24 m3/s (240
cm): Gefahr auf allen Wehranlagen!
Beste Zeit: Frühjahr
In der Folge wird in Klammer auf Wehrhöhe und Staulänge hingewiesen:
107,0 |
Wehr Mantler Rosenburg (2,5 / 450 m), bei NW Eisendorne, sehr mühsam zu umtragen! |
107,3 |
links Mündung der Taffa (MQ 1,5 m3/s), nur 400m zum Bahnhof Rosenburg. |
108,7 |
Brücke Stallegg, Ausbootmöglichkeit |
110,0 |
Wehr Hofstätter Kamegg (2,5 / 800 m), nach Einbau einer Wehrklappe kaum mehr zu befahren, links über Bundesstraße 300 m umtragen oder hier ausbooten (Feuerwehr Kamegg). |
110,8 |
Wehr Lachmair Gars (1,4 / 550 m) |
111,7 |
Wehr Hochenbichler Gars, Schrägrutsche (1,6 / 650 m), kurz davor Steg zum Bahnhof. |
112,3 |
Wehr Bad Gars (2,0 / 650 m). |
112,9 |
Wehr Häusermann Zitternberg (2,0 / 600 m). |
115,9 |
Wehr Bogner Buchberg (4,0 /1050 m) nur bei starkem Überlauf zu fahren, sonst über Wehrkrone tragen. |
118,8 |
Wehr Plank 1 (2,2 / 350 m) |
119,7 |
Wehr Plank 2 (3,0 / 800 m), starke 300 m lange Ausleitung bis kurz vor die Bahnbrücke, dort günstige Einbootstelle bei einem Parkplatz. Bis Schönberg 8 km ohne Hindernisse, landschaftlich lohnend auch bei NW. |
124,6 |
Brücke Stiefern, Steinwurf-Schwall, |
127,5 |
Wehr Schönberg (3,0 / 950 m), nach Umbau problematisch |
130,2 |
Wehr Zöbing (2,0 / 1000 m), Vorsicht, kräftiger Schwall gleich unter dem Wehr, besser links durch Durchstich! |
132,5 |
Wehr Langenloiser Bad (2,0 / 900 m), Beginn des Auwaldes |
133,0 |
Brücke B 34 (Langenlois-Wien), 1200m zum Bahnhof Langenlois. |
134,0 |
Wehr Kammern (2,0 / 650 m), Ausleitung des Mühlkamp mit MQ = 2,4 m3/s. Wehr durch Schwemmholz stark verklaust (2020). |
Von Rosenburg bis
Langenlois führen schöne Wanderwege das Tal entlang. Einen schönen Blick über
die Weinberge und das Tullnerfeld bietet die Kamptalwarte am Heiligenstein in
Zöbing (Schlüssel im Ort!).
Burgruine Gars:
Babenbergerfestung aus dem 11.Jh.. Die Reste der älteren slawischen Wallburg
kann man auf der "Schanze" besichtigen (Rekonstruktionen, Fürstengräber,
Kirchenfundamente).
Zum Rückholen der Autos bieten sich Kamptalradweg ( www.ktm-radweg.at
) oder Kamptalbahn ( www.oebb.at ) an, beide
führen von Rosenburg bis Hadersdorf neben dem Fluss.
Bei Hadersdorf tritt der Kamp in das Tullnerfeld hinaus und strömt als
Aufluss zunächst durch Agrargebiet, zunehmend dann aber durch die Restbestände
der Donauauen. Der Paddler sieht nur selten über die hohe Uferböschung
hinaus, wodurch leicht das Gefühl für die Entfernung verloren geht. Nur
geringe Abschnitte sind begradigt und "kanalisiert" (km 145-149).
Die 23 km lange Strecke ist fast hindernisfrei. Im Auwald muss auf umgestürzte
Bäume und leichte Presswasser bei HW geachtet werden.
Beste Zeit: Frühjahr (ab 8 m3/s).
134,0 |
Wehr Kammern, Ausleitung des Mühlkamp mit MQ = 2,4 m3/s, dadurch bei NW wenig Restwasser im Flussbett! |
135,1 |
Brücke Gobelsburg-Hadersdorf, schöne Einbootstelle, Bahn-Haltestelle Gobelsburg nur 400m entfernt. |
136,3 |
Brücke B 35 Hadersdorf |
136,9 |
Eisenbahnbrücke Hadersdorf |
137,7 |
Brücke Diendorf, Bahnhof Hadersdorf rechtsufrig 900 m entfernt. |
140,7 |
Brücke Stratzdorf-Haitzendorf |
142,5 |
Schnellstraßenbrücke Wien-Krems Schnellstraße läuft bei Grunddorf 2 km entlang. |
143,7 |
Brücke Grunddorf-Donaudorf |
145,3 |
Schnellstraßenbrücke Traismauer, alte Mäander wurden reaktiviert, teilweise befahrbar. |
146,8 |
Brücke bei Jettsdorf |
148,6 |
Brücke von Grafenwörth zur alten Donaufähre. Die letzten 3 km sind urwaldähnlich. |
151,8 |
Teilung in Altarm links und regulierten Flusslauf rechts, rechts halten! Über den Altarm links könnte man mit drei kurzen Umtragungen 2 km weit zum Mühlkamp wechseln. |
152,5 |
alte Donaumündung, heute Einmündung der Krems neben dem 10 m hohen Seitendamm des Kraftwerkes Altenwörth. Schöne Renaturierung der Folgestrecke als Fischwanderstrecke im Jahr 2021. |
155,6 |
kurz vor der Einmündung des Mühlkamp wird der Kamp rechts abgeleitet, neues Flußbett. |
157,9 |
Brücke vom Sporthafen Altenwörth zum Kraftwerk, möglicher Ausstieg vor niedriger Brücke (bei HW umheben). |
158,6 |
Mündung in die Donau unterhalb des Kraftwerkes. Entweder 700 m im Altarm zum Sporthafen zurückpaddeln oder weiter auf der Donau bis Zwentendorf oder Tulln. |
Der Kleine Kamp entspringt im Weinsberger Wald und fließt in nördliche
Richtung. Große Strecken sind durch verwachsene Mäander nicht zu empfehlen,
umso lohnender dafür die "Schütt", eine 3 km lange Waldschlucht
mit schweren Blockstellen unterhalb der Burg Rappottenstein.
Beste Zeit: Schneeschmelze im März, Pegel Ritterkamp NW: 80 cm (Stand 2004).
0,0 |
Quelle in 920 m Seehöhe |
8,5 |
Mündung des Prinzbaches, Folgestrecke wurde am 2.8.1977 befahren, Buschexpedition. |
10,6 |
kurze Steilzone, kleines Sägewerk mit Wasserrad (verfallen). |
15,0 |
Brücke Schönbach, Mündung des Edelbaches. Mögliche Einbootstelle für Wanderfahrt (WW I, Buschwerk!). |
16,6 |
Lohnbachmündung |
20,0 |
Wiesmühle. Letzte Zufahrt vor der Wildwasserstrecke (Abzweigung nach Kleinkamp). Um die folgenden Buschmäander zu vermeiden und die Auto-km zu reduzieren, sollte man die Boote besser von der Oedmühle 2 km flussauf ziehen (Bootswagen). |
21,2 |
Naturdenkmal "Blockwildnis Schütt" (Eingang). Flussbett völlig verrammelt, rechts 200 m umtragen. Nur bei HW ab 145 cm Ritterkamp befahrbar, dann aber WW IV-V ! Die Folgestrecke bietet bei einem Gefälle von 18 %. und starker Verblockung traumhaftes Wildwasser. Zwei Passagen ragen heraus: Der "Lange Schuss" und die "Hochschaubahn", beide WW IV, sonst WW III. |
23,0 |
Oedmühle. Zufahrt von Grünbach. |
24,2 |
Schütt-Ausgang, nur bei HW ab 130 cm Ritterkamp befahrbare Blockstelle, WW III. |
24,4 |
Mögl. Ausbootstelle vor der ersten von zwei befahrbaren Wehranlagen in Rappottenstein. Weiterfahrt durch Mäander (WW I). |
26,1 |
Zusammenfluss mit Gr. Kamp in Ritterkamp. |
Von der Wiesmühle bis zur Straße vor der Mündung führt ein guter Weg
den Bach entlang, ideal für Streckenbesichtigung oder Autorückholung zu Fuß.
Absolut sehenswert ist das Naturdenkmal Lohnbachfall, eine gewaltige
Steilstufe mit gesicherten Steiganlagen.
Burg Rappottenstein:
Gewaltige Anlage mit romanischem Bergfried, Führungen ab 1.Mai.
Die Zwettl ist der längste Quellfluss des Kamp. Sie entwässert agrarisch
genutzte Gebiete,was sich in spontaneren Abflüssen bemerkbar macht. Der
Flusslauf ist fast durchgehend durch kleine Wehranlagen wirtschaftlich
genutzt, dennoch gibt es durchaus lohnende Abschnitte. Bei reichlicher Wasserführung
kann eine beachtliche Distanz als Wanderstrecke entdeckt werden.
Beste Zeit: März-April, Pegel Zwettl Bahnbrücke ab 185 cm, Pegel Zwettl
Sportplatz ab 155 cm (neu im Internet 2017, ab 3 m3/s)
0,0 |
Quelle zwischen Karlstift und Langschlag. |
9,0 |
Langschlag, 2 km danach Schloß Harruck, mögliche Einbootstelle bei HW (220 cm Zw.Bb.) |
13,0 |
Klauskapelle, mehrere kaum befahrbare Blockstellen, WW III, dann 1 km stark verwachsen. |
16,0 |
Brücke Groß-Gerungs nach Griesbach, weiter schöne Blockstrecken. |
19,0 |
Grießbach-Mündung, Folgestrecke verwachsen. |
20,5 |
Brücke Groß-Gerungs nach Zwettl. |
28,5 |
Brücke Wurmbrand. Günstige Einbootstelle für die folgende 7 km lange Waldschlucht (WW II-III). |
34,7 |
Klingenmühle, letzte Zufahrtsmöglichkeit vor Mäanderstrecke bis Jagenbach (ab km 36 stark verwachsen!). |
39,0 |
Brücke Jagenbach. Auf der Folgestrecke bis Zwettl sind viele Schrägwehre, meist befahrbar, WW I. |
41,1 |
Rosenau Dorf, 2 Wehre |
45,2 |
Brücke bei Negers (Schickenhof - Rosenau Schloss), 800 m danach Wehr |
46,8 |
Brücke Schickenhof, Wehr |
47,4 |
Wehr, kurze Waldschlucht, dann große Wiesenmäander |
50,5 |
Wehr in Syrafeld, schönes Waldtal, anfangs mit Granitblöcken |
53,3 |
Wehr, dann Pegel Sportplatz (ab 155 cm), und Wehr Zwettler Bad. |
54,8 |
Mündung in den Kamp in Zwettl. |
Vom Nebelstein bis Rosenburg führt der
Kamptalseenweg, ein Weitwanderweg, der etwa 4 Tage Zeit erfordert. Er führt
die letzten 8 km der Zwettl entlang, und folgt dann dem Kamp.
Schloss Rosenau:
Barock-Schloss, Freimaurermuseum, geöffnet ab Palmsonntag.
Von Waldhausen bis zur Einmündung in den Ottensteiner Stausee zieht der
Purzelkamp durch eine urwaldähnliche Waldschlucht. Bei gutem HW bietet er zügige
Schwallstrecken ohne besondere Probleme (WW II, Bäume!).
Beste Zeit: Schneeschmelze, März.
Stand: 13.7.2005.
0,0 |
Quelle bei Traunstein. |
19,0 |
Brücke Waldhausen-Grainbrunn, Ringmühle. Einbootstelle. |
20,0 |
Blockstelle mit verzwickten Passagen (WW II+). |
20,2 |
Wehr, Umtragen ohne Probleme. |
20,5 |
Brücke Waldhausen. Kurze Mäanderstrecke. |
22,3 |
Loschmühle. Der Fluss rauscht in eine steile Waldschlucht. |
27,2 |
Furthmühle, auf 2 km eines der größten Sägewerke Mitteleuropas (StoraEnso Schweighofer)! |
29,3 |
Wehr Bruckmühle, Betonrutsche |
32,1 |
Brücke Rastenberg-Zwettl, Pegel rechts: NW ab 55 cm, ideal 70 cm. Ausbootstelle, wenn der Stausee nicht mehr befahren wird. In der Folge durchbricht der Fluss den letzten Granitausläufer des Waldviertels. |
34,0 |
Wehr Schöpfermühle, Zufahrtsmöglichkeit, aber Privatgrund. |
34,5 |
Brücke am Staubeginn, guter Ausstieg (Zufahrt
Mühlsteig Rastenfeld). |
Die Taffa entwässert das niederschlagsarme Horner Becken. Eine Befahrung kommt nur für entdeckungsfreudige Kleinflussliebhaber in Frage, die geduldig auf ein Hochwasser warten können. Aktuell (2020) sehr viele Baumhindernisse und Biberdämme!
0,0 |
Quelle im Truppenübungsplatz Allentsteig in 600 m Seehöhe. |
11,5 |
Start bei Gobelsdorf oder Feinfeld. |
14,0 |
Zusammenfluss der beiden kleinen Bäche, Bezeichnung bis km 22 "Kl. Taffa". 5 km zauberhaftes Miniatur-Wildwasser (WW II, Kleinflussgefahren!) durch einsame Waldschlucht. |
16,0 |
Brücke Altenburg-Großburgstall. |
19,0 |
Kirche Strögen, kleiner Steg, Ausbootstelle. (Folgestrecke reguliert). |
19,5 |
Bundesstraße Horn-Gmünd. |
22,0 |
Frauenhofen, Zusammenfluss mit Gr.Taffa (kaum lohnend). Pegel links: ab 195 cm (3,5 m3/s). |
24,5 | Mündung des Mödringbaches, die Fahrt wird gerne oberhalb dessen Kataraktes beim Museum begonnen. |
25,0 |
Ortsende Horn, Kläranlage. Das 5 km lange verträumte Taffatal bis Rosenburg ist etwas durch Abwässer beeinträchtigt. Technisch interessantes WW (I-II), mehrere Wehranlagen. |
30,0 |
Ortsanfang Rosenburg, Lattenpegel bei Fa. Patta, alte Straßenbrücke rechts nach Eisenbahnbrücke: ideal bei 90 cm (5,7 m3/s). |
32,0 |
Mündung in den Kamp. |
Ausflugstips:
Von Horn führt ein wildromantischer Wanderweg durch das Taffatal nach Rosenburg und Gars.
Bei Kammern zweigt der Mühlkamp als teilweise künstlich angelegtes
Nebengerinne vom Kamp ab. Er kehrt erst nach 21 km im Mündungsbereich zurück
zum Hauptfluss. Vor allem im unteren Teil beeindruckende Auwildnis, sehr
lohnende Tour für heiße Sommertage oder Spätherbst. Wasserführung:
konstant 2,4 m3/s.
0,0 |
Beginn als Mühlkanal des Kammerner Wehrs (km 134). In Hadersdorf mehrere Unterbrechungen durch Mühlen. Eine Befahrung der Folgestrecke bis Grafenegg ist kaum zu empfehlen! |
2,5 |
Letzte Mühle in Hadersdorf. |
3,5 |
Mühle vor Diendorf, 100 m links umtragen. Es folgt eine niedrige Brücke. |
4,3 |
Mühle nach Diendorf, ev. rechts durch Überlauf fahren. Es folgt eine Mühle bei Etsdorf, rechts überheben. |
6,0 |
Stöbermühle, links in die Hauptströmung umtragen. |
7,0 |
Am Ortsende von Sittendorf günstige Einbootstelle bei der Straßenbrücke. |
7,5 |
Schlosspark Grafenegg, befahrbares Wehre, anschließend 200 m langer Tunnel, herrliche Parklandschaft. |
11,8 |
Schnellstraßenbrücke vor Jettsdorf. Die nächsten 5 km führen durch Ortsgebiet. |
14,5 |
ehem. Mühle Grafenwörth (Pflegeheim), mind. 200 m links umtragen (schon kurz davor drei zu niedrige Stege)! |
16,8 |
Hochwasserdamm am Ortsende von St.Johann, manchmal zu überheben. Hier beginnt die "Wildnis" der Donauauen. |
17,3 |
Kläranlage Grafenwörth. |
18,0 |
Einmündung eines Altarmes, der Kamp mit Mühlkamp verbindet. |
20,9 |
Mündung in den alten Donauarm (noch 2 km bis Altenwörth). |
Schloss Grafenegg: Bedeutendster Schlossbau der Romantik in Österreich, Ausstellungen und Konzerte ab 1.Mai.
Die gemeinsame Einmündung mit dem Kamp in das Donau-Seitengerinne vor
Altenwörth gibt Grund zur Beschreibung hier. Die Krems entwässert das südliche
Waldviertler Hochland Richtung Osten. Durch unzugängliche, steile
Waldschluchten ("Grand Canyon des Waldviertels") erreicht sie das Kremstal bei Senftenberg - einer der wenigen
Wildflüsse Österreichs, der sportlich bis in die Weinberge führt!
Beste Zeit: Leider selten (Schneeschmelze oder kräftiger Regen),
Pegel Imbach: MQ: 1,9 m3/s, März MQ: 2,9 m3/s, ab 170 cm Unterlauf ab Hohenstein, ab 180 cm (ca.5 m3/s)
Großreinprechts - Hohenstein
(Ausleitung), ab 210 cm (ca.15 m3/s) ab Sallingberg bzw. Kl. Krems.
Neu: Pegel Hohenstein im Internet: www.feuerwehr-krems.at
unter Bürgerinformation (+10 cm gegenüber 2005).
Abschnitt | Hohenstein (3.4.2006) | Imbach | Zwettl Bahnbrücke |
Hohenstein-Krems | 50-80 cm | 170-210 cm | 210-260 cm |
Großreinprechts-Hohenstein | 60-85 cm | 180-230 cm | 220-280 cm |
ab Sallingberg, Kl. Krems | 70-85 cm | 210-230 cm | 260-280 cm |
![]() |
![]() |
0,0 |
Ursprung südlich von Traunstein in über 900 m. |
9,0 |
Weyrerteich, großes Eisenbahnviadukt. |
14,0 |
Brücke Bundesstraße Zwetll - Ottenschlag bei Armschlag ("Mohndorf"), Einbootmöglichkeit, aber zahlreiche Mäander, Strauchhindernisse, niedrige Brücken, WW I. |
17,0 |
Brücke Sallingberg - Rabenhof, Schwall bei der Rabenhofsäge. |
17,3 |
schwer verblockte Kurve, WW III. |
19,0 |
Brücke Grafemühle, kurz davor Katarakt WW IV- , besser links umtragen! Gute Einbootstelle, Achtung auf Bäume und Stege [Stand 8.9.2007] |
26,0 |
Brücke Großreinprechts-Attenreith, gute Einbootstelle, Wehr Bründlmühle, WW II-III. [Stand 17.8.2005] |
30,1 |
Brücke Eppenberg-Allentsgschwendt (Wehr) |
32,2 |
Brücke Eppenberg-Lichtenau, Königsmühle (Steinwurf unter Brücke) |
34,6 |
Wehr Sägewerk Brauhaus, hohe Rutsche mit Felsen im Unterwasser, links umtragen! |
35,0 |
Brücke Brauhaus (Gasthaus), klassische Einbootstelle für den sportlichsten Teil, bis WW III. Auf ausreichend Überlauf zwischen Zwickl und Krw. Hohenstein achten (min. 180 cm Imbach)! |
35,6 |
Wehr mit 1 km langer Ausleitung, vor Start besichtigen! |
35,8 |
Steinwurf 1,5 m hoch, rechts alter Schilift |
36,7 |
kleines Kraftwerk, Rückführung des Wassers |
38,2 |
"Kellereingang" - Katarakt, gleich darauf links "Rote Wand" |
40,3 |
Wotansfelsen links hoch über dem Fluss, Insel mit "Eiskanal" links, endet in "Wotans Hammer", WW III. |
41,0 |
Zwickl, von rechts Einmündung der Kleinen Krems,
kleiner Stau vor Wehr, X, rechts umtragen. |
43,5 |
2 m hohe Stufe "Salto-Schlitz" WW IV+ (seit HW 2002 höher)! |
45,0 |
Krw. Hohenstein, Zufahrt mit PKW, Beginn der leichteren Strecke mit Straßenbegleitung, WW I-II, Gefälle 8 %o. |
46,5 |
Hohenstein, Lattenpegel links: 60 cm entspricht 180 cm Imbach. Zahlreiche Wehre folgend, meist befahrbare Rutschen. |
49,8 |
Obermeisling, Brücke, Wehr gut befahrbar. |
51,3 |
Wehr vor Untermeisling, wuchtige Folgepassage [Stand April 2010] |
56,0 |
Senftenbergeramt, Gh., Wehr unter "Walterbrücke", X, links umtragen! |
60,6 |
Brücke Ortsanfang Senftenberg, trotz Ortsgebiet weiter schön, aber viele Wehre! |
62,8 |
Wehr unter Ruine Senftenberg, sehr steinig; auch kurz darauf unter Brücke problematisches Wehr! |
65,0 |
Pegel Imbach (Ortsanfang, Restaurant Weingut Nigl). In der Folge Bauarbeiten Hochwasserschutz! |
67,4 |
Brücke Rehberg, Ausbooten vor dem Stadtbereich Krems zweckmäßig (Hofer-Parkplatz). |
71,0 |
Krems an der Donau, Stadtzentrum, ab hoher Wehranlage kanalisiert, Seitengerinne der Donau-Staustufe Altenwörth. |
82,5 | Zuleitung von 3 m3/s von der Donau ( km 1989,6) über Fischaufstiegshilfe, ab hier ganzjährig befahrbar. |
84,3 | Brücke der Straße von Grafenwörth ("Großer Wörth"), guter Einstieg, die 9 km lange Folgestrecke bis zur Donau wurde im Jahr 2021 völlig neu gestaltet. |
87,0 |
Kampmündung (Kamp km 152,5). |
Von Großreinprechts bis Hohenstein führt ein Wanderweg den Fluss entlang. Besonders lohnend sind aber die Klettersteige am Zwickl, oder der geologische Lehrpfad im Bereich der Burg Hartenstein, wo auch die berühmte Gudenushöhle zu besuchen ist (altsteinzeitliche Fundstätte). Ausgangspunkt Albrechtsberg.
Ein Wildwasser-Kleinod des Waldviertels, das historische (Gudenushöhle)
und geologische Besonderheiten (Marmorband) bieten kann.
Beste Zeit: Leider sehr selten (Schneeschmelze oder kräftiger Regen), Pegel
Imbach: 210-230 cm, Pegel Hohenstein: 70-80 cm, Pegel Kleinheinrichschlag:
35-55 cm.
0 | Ursprung südlich von Ottenschlag (911 m) |
13,0 | Kottes, Brücke, oberste Einbootmöglichkeit. Viele Wiesenmäander! |
17,0 | Marbach, Brücke |
18,7 |
Kleinheinrichschlag, Brücke, rechts Pegel: ideal 35-55 cm. Ideale Einbootstelle, Beginn der Waldschlucht, WW II-III. |
22,3 | Brücke Els - Großheinrichschlag |
24,8 | Brücke Purkersdorf - Maigen (Zufahrt zur Burg Hartenstein), Gefälle steigt auf 28 %o, WW III (IV). |
25,9 | Burg Hartenstein, Gudenushöhle, Folgestrecke bei HW besichtigen! |
27,2 | Zwickl, Mündung in Gr. Krems. |
siehe Gr. Krems!
Schon im 13.Jh. werden die ersten Mühlen am Kamp erwähnt. Selbst in schwer zugänglichen Tallagen wurde die Wasserkraft genutzt, um Getreide zu mahlen, in Sägewerken Holz zu verarbeiten, und in Hammerschmieden das "Waldeisen" zu Pflügen und Waffen zu formen. Aber auch heute steht eine der modernsten Mühlen Europas in Gars am Kamp. Die Holztrift am Kamp war nur von vorübergehender geringer Bedeutung. Mit der Wende zum 20. Jh. entstanden die ersten Elektrizitätskraftwerke in Zwettl und Rosenburg. Die Monopolisierung der Stromproduktion führte in der Folge zu einem Verschwinden vieler kleiner Kraftwerke; erst in den letzten Jahren werden zahlreiche Wehranlagen mit neuen Generatoren modernisiert.
Einen massiven Eingriff in die Natur bewirkte die Errichtung der drei
Speicherkraftwerke Ottenstein, Dobra und Thurnberg in den Jahren 1949-1957. In
der Fortschrittseuphorie der Nachkriegsjahre wurde zum Teil das im Jahre 1938
für den Truppenübungsplatz Allentsteig entsiedelte Gebiet benutzt, um diese
Großprojekte zu verwirklichen. Die Sperre Ottenstein besitzt zwar ein
beachtliches Speichervolumen, insgesamt jedoch ist die nutzbare Fallhöhe (150
m auf 30 km) eher gering. Heute würde man den Verlust natürlicher
Flusslandschaften und die Folgen für die Unterlieger bezüglich
Wassertemperatur, Schlammfracht oder Abflussveränderung anders in Rechnung
stellen!
Als im Jahre 1979 Pläne zur Verbauung der restlichen freien Fließstrecke von
Wegscheid bis Rosenburg bekannt wurden, formierte sich die Bürgerinitiative
"Rettet das Kamptal". Mit voller Unterstützung internationaler
Naturschutzorganisationen, mit über 20.000 Unterschriften und nach Ausschöpfung
aller Möglichkeiten des demokratischen Widerstandes gelang es im Jahre 1983,
die Einstellung dieser auch energiepolitisch verfehlten Projekte zu erreichen.
Wenngleich die Energiepolitik leider noch immer nicht die erforderliche Wende
zum sanften Weg der vorrangigen Nutzungsoptimierung geschafft hat, so stellt
dieser Erfolg doch einen Meilenstein in der Geschichte um die Erhaltung natürlicher
Flusslandschaften dar, der zu Selbstvertrauen und Eigeninitiative aufmuntert,
aber auch zu vernünftigem Energieeinsatz mahnt!
Aktuell kämpft eine
Initiative gegen Pläne der EVN, das alte Kraftwerk Rosenburg-Umlauf massiv
auszubauen - Hände weg vom Kamp!
Trotz der Randlage zur Tschechischen Republik verfügt das Waldviertel über ein gutes Straßennetz. Nur im Raum Rappottenstein kann man noch den "naturnahen" Straßenbau finden, der zur gemäßigten Fahrweise zwingt und ein ungetrübtes Landschaftserlebnis ermöglicht. Die öffentlichen Verkehrsmittel mit Bootsgepäck sind zur Zeit kaum einzuplanen, zum Rückholen der Autos eignet sich die Bahn im Abschnitt Rosenburg - Hadersdorf: Fahrplanauskunft der ÖBB
Zur Übersicht reicht eine gute Straßenkarte 1:200.000, für genauere Orientierung wird die Österreichische Karte 1:50.000 vom Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen empfohlen, die auch auf DVD als "AMAP" oder online verfügbar ist www.austrianmap.at .
Das Waldviertel ist vom Massentourismus noch verschont geblieben. Entsprechend einfach ist da und dort oft noch das Angebot. Dennoch gibt es hervorragende Gasthöfe zu entdecken, und ich kann es mir nicht verkneifen, darauf hinzuweisen, dass Touristen, die ihr mitgebrachtes Butterbrot im teuren Wohnmobilverzehren, wenig Freunde in der Region finden werden! Offizielle Campingplätze gibt es wenig, und die sind im Sommerstark ausgelastet. Dafür finden sich mit Erlaubnis der Grundeigentümer märchenhafte Zeltplätze, die natürlich mit größter Sorgfalt benutzt werden sollten. Für nähere touristische Informationen stehen die einzelnen Gemeinden und zahlreiche Fremdenverkehrsvereine zur Verfügung.
Im Frühjahr sind auch auf anderen Waldviertler Flüssen und Bächen
Paddeltouren möglich. Hinweise enthält der DKV-Auslandsführer, Band 1, 6.
Auflage 2009, Details bleiben dem Suchenden vorbehalten.
Um zu vermeiden, dass unnötigerweise bei Niederwasser herumgestochert wird
(Naturschutz!), möchte ich einen Wasserstand - Wegweiser anschließen :
Bezugspegel Taffa bei Frauenhofen (Überschreitungsdauer
in Tagen):
m3/s |
cm |
Tage 1986-90 |
Tage 1991-95 |
Tage 2002-2006 |
Befahrbare Flüsse |
7 |
0,4 |
0,2 |
1,8 |
|
|
5 |
1,0 |
0,3 |
3,0 |
Pulkau, Fugnitz u.a. |
|
3,5 |
3,0 |
0,6 |
4,8 |
Kl. Taffa, Taffa |
|
2,5 |
5,9 |
1,3 |
6,6 |
Seebsbach |
|
1,8 |
11,5 |
2,4 |
12,0 |
|
Bezugspegel Thaya in Schwarzenau (Überschreitungsdauer in Tagen):
m3/s |
cm |
Tage 1986-90 |
Tage 1991-95 |
Tage 2002-2006 |
Befahrbare Flüsse |
12 |
1,9 |
0,9 |
5,2 |
|
|
9 |
4,1 |
1,7 |
8,2 |
alle Kleinbäche |
|
7 |
6,5 |
3,3 |
11,6 |
|
|
5 |
12,6 |
6,6 |
18,2 |
Seebsbach, Reissbach |
|
3,5 |
29,2 |
12,0 |
27,6 |
|
|
2,5 |
40,8 |
20,5 |
47,8 |
Thaya ab Waidhofen |
|
1,8 |
53,4 |
37,8 |
66,0 |
Mährische Thaya |
|
1,4 |
70,9 |
56,2 |
85,6 |
Thaya ab Raabs |
Das reich gegliederte, rauhe Hochland, die kargen Böden und die Grenznähe haben bewirkt, dass vom ehemaligen Land des "Nordwaldes" noch einige Teile naturnah erhalten geblieben sind, davon ganz wenige urwaldähnlich oder als Moorgebiete. Die engen Waldschluchten der Flüsse und Bäche haben Siedlungen und Verkehrswege vom Wasser ferngehalten und somit ungestörte Uferbereiche und hervorragende Wasserqualität bewahrt. Die goldbraune Farbe der Bäche ist für alle Gewässer der Böhmischen Masse typisch. Die Uferbereiche sind von besonderer ökologischer Bedeutung, da hier eine enge Kontaktzone verschiedener Lebensräume besteht, die eine hohe Artenvielfalt beherbergt. Während die Oberläufe durch besondere Gewässergüte die Existenz von Flussperlmuscheln und Flusskrebsen ermöglichen, bietet das Mittlere Kamptal eine großräumig ungestörte Tallandschaft mit besonderem Strukturreichtum durch den Übergangsbereich zur Pannonischen Klimazone. Äußerst seltene Tiere, wie z.B. Eisvogel, Schwarzstorch, Uhu, Smaragdeidechse oder Fischotter leben hier. Freuen Sie sich, wenn Sie eines dieser Tiere erblicken, bedenken Sie aber, dass diese Freude nur einseitig ist! Auch der Botaniker wird interessante Funde machen. Im Sommer ist der Mittlere Kamp von den Blüten des Flutenden Hahnenfußes überzogen, im Herbst ist der buchenreiche, farbenprächtige Mischwald eine Augenweide.
Es ist zu hoffen, dass der Mensch noch rechtzeitig die ökologische
Bedeutung solcher Rückzugsräume für seine Zukunft erkennt und diese vor
Zerstörung bewahrt.
Großer Kamp, Kleiner Kamp und Purzelkamp weisen hervorragende bis gute Wasserqualität auf. Ab Rosenburg ist durch die Einmündung der ab Horn belasteten Taffa mäßige Verschmutzung gegeben (Güte II-III). Durch Schlammablagerungen in den Wehrbereichen kommt es im Spätsommer zu starkem Wachstum von Wasserpflanzen. Die Errichtung neuer Kläranlagen in Zwettl, Horn, Gars und Langenlois hat einige der in der 1. Auflage noch beschriebenen Missstände bereinigt.
Dipl.-Ing. Walter Mück, Jahrgang 1955, von Beruf Geodät, ist seit dem Jahre 1975 auf Wildflüssen unterwegs. Seine Heimat ist das Waldviertel, hier war er bis 2015 als Obmann des Kajak Club Gars aktiv. Seine Vorliebe für unbekannte Gewässer führte ihn von Lappland bis Tasmanien. Regelmäßig zieht es ihn nach Griechenland, wo er gemeinsam mit Prof. Hans Matz zahlreiche Erstbefahrungen unternommen hat. Mit laufenden Publikationen in Kanumagazinen hat er seit Jahren auf Flussspezialitäten, aber auch Probleme hingewiesen. Gerade der Problemkreis Naturschutz - Tourismus - Energie liegt ihm besonders am Herzen. Als Mitarbeiter der Bürgerinitiative "Rettet das Kamptal" trug er seinen Teil zur Erhaltung des mittleren Kamptales bei. In weiterer Folge war er als Umweltgemeinderat aktiv und kennt auch als "Landvermesser" die angesprochenen Probleme aus vielseitiger Sicht.