1997

KAJAK CLUB GARS

KCG-Logo/Aufkleber, created by Ricky Würthner

 

Zwischen Laibach und Rijeka

Mit Prof. Hans Matz auf Kundfahrt

Am 17.Nov.97 wird unser Ehrenmitglied 75 Jahre, für ihn kein Grund, das Paddel abzugeben. Er mußte nicht erst überredet werden, eine Woche lang die "weißen Flecken" im Karst an der slowenisch-kroatischen Grenze zu erkunden. Nur er hat die Gabe, sogar noch 7 andere Paddler zu der Fahrt ins Ungewisse überzeugen zu können. Ende April trafen wir einander an der slowenischen Krka in Zuzemberk, um den berühmten Kaskadenfluß zu befahren. Drei Meter hohe Stufen bereiteten Hans weniger Probleme als die elend langen ruhigen Zwischenstücke. So nebenbei durchwanderten wir (bei strömendem Regen) die Klamm der Iska südlich von Laibach, die aber doch zu wenig Wasser führte. Gespannt waren wir auf die Kupa und ihre Quellflüsse. Durch die neue Grenze zwischen Slowenien und Kroatien in Flußmitte rechneten wir mit Problemen, doch außer an einem offiziellem Grenzübergang in Brod na Kupi fragte niemand nach unseren Absichten. Mit Max Pollner befuhr ich die reißende Curak, einen rechten Zubringer der Kupica, welche in Brod in die Kupa mündet. Kurz unterhalb der Wasserfälle, die dem "Zeleni vir", einer starke Karstquelle, folgten, booteten wir ein. Die 5 km bis zur Mündung waren spannend, da wir die Flußstrecke nicht komplett erkundet hatten, aber kaum WW III übersteigend. Drei Tage mußten wir bei Sauwetter paddeln, rund um unser Quartier im 800 m hoch gelegenen Ravna Gora lag sogar noch Schnee! Es drängte uns daher zum Meer hinunter zu kommen, und tatsächlich, vor Rijeka wechselte das Wetter schlagartig. Bei herrlichem Sonnenschein bereiteten wir uns auf die nächste spannende Fahrt vor, die unbekannte Rijecina, Hausbach von Rijeka. Aus der Karstquelle strömten gut 15 m3/s smaragdgrünes Wasser, nachdem wir die 5 km Strecke schon vom Auto aus besichtigt hatten, booteten alle zu dieser ev. Erstbefahrung ein, auch "Vikerl" Roch, der sonst als Autolenker brav seinem alten Chef gehorchte. Viel zu schnell waren wir in Jelenje, wo uns die Sache zu heiß wurde. Mit wuchtigen Abfällen gräbt sich der Fluß durch das letzte Hindernis vor dem Meer, über 30 Promille laut Karte! Die Erkundung ergab vielleicht noch 3 km Wildwasser im oberen Bereich, dann jedoch Stausee und Ausleitung! Bei weniger Wasser werden wir uns die Strecke näher ansehen! Unser nächstes Ziel, die Flüsse Istriens, enttäuschte etwas: Die spektakuläre Fojba, welche im Schlund von Pacin verschwindet, führte kaum Wasser. Da wir schon hier waren und auch Horst mit Renate nun unser Team ergänzten, paddelten wir auf der zahmen Mirna 7 km von Buzet abwärts, ebenfalls Neuland. Unsere Rundfahrt führte uns zurück zur Kupa, deren Quelle unserem Hans seit 20 Jahren vorenthalten geblieben war. Nachdem wir "im Vorbeifahren" die Cabranka 8 km bis Osilnica befahren hatten (WW II), erforschten wir spät abends die Zufahrtsmöglichkeiten des von kroatischer Seite kommenden Quellflusses. Ohne viel nach Grenzmodalitäten zu fragen, fuhren wir auf schlammigen Pfaden talaufwärts, mußten aber bald kapitulieren. Die Schönheit der Gegend war aber beeindruckend, ein blauer Fluß im grünen Urwald der Gorski Kotar. So starteten wir am 3.Mai eine Expedition: Nach 2 km Autofahrt querten wir mit den Booten den Fluß und begannen eine mühsame Wanderung 4 km bergauf. Wer uns sah, konnte sich nur wundern: Prof. Hans Matz und Freiherr Wilhelm von Waldenfels, beide zäh wie Leder, schnauften voller Begeisterung! Der Quelltopf war weniger spektakulär, aber 15 m3/s strömten hervor und verhalfen uns zu einer wunderschönen Fahrt (WW II). Eine Abschlußfahrt auf der seit Jahrzehnten berühmten Kupa - Strecke von Osilnica abwärts beendete den aktionsreichen Urlaub.

 

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