1998

KAJAK CLUB GARS

KCG-Logo/Aufkleber, created by Ricky Würthner

Die Südtürkei zwischen Antalya und Alanya

Drei Flugstunden von Wien liegt ein Paddelparadies, wie es in Europa nicht zu finden ist. Wilde, einsame Schluchten, klares Wasser, und auch das Wetter sollte schöner sein ........ . Während Millionen Touristen an den Stränden baden, ist der Wildwassersport erst in den letzten 5 Jahren von einigen findigen Türken entdeckt worden. Unsere Flußführer hinken dem noch gewaltig nach. Mittlerweile lassen sich die Fluggesellschaften mit etwas Geduld auch überreden, nicht allzu lange Kajaks mitzunehmen. Die andere Variante ist ein Unternehmer in Marmaris, der Raft-und Kajaktouren organisiert und über 17 gute Kajaks verfügt. Wir wählten beide Varianten, kamen mit 4 Booten im Flieger problemlos in Antalya an und wurden vom Lenker eines Kleinbusses, unserem netten Mr.Hassan, mit weiteren 4 Booten empfangen. Das einzige, was nicht unseren Erwartungen entsprach, war das Wetter: Dauerregen und Eiseskälte Anfang April, wo doch hier Bananen und Orangen gedeihen! Wir mußten unser Programm ändern und gingen auf Entdeckungsreise ins Unbekannte, was uns bis auf ein "kleines Malheur" recht gut gelang.
Anschriften türkischer Kanu-Agenturen:
Alternatif turizm Marmaris, Kenan Evren Bulvan, 48700 Mugla/Turkey, Fax 90.252.4133208, Outdoor profis, Hasan Karabiber, Keyakubat cad.21/8, Alanya, Tel/Fax: 0090-242-5122341. 

Köprü cayi

Einer der größten Flüsse der Südtürkei, der schon lange auf Teilstrecken befahren wird. Aus dem nahen Antalya und Side werden tausende Touristen zum Raften nach Beskonak gebracht, und dennoch hat der Fluß noch viele Geheimnisse!
Befahrbarkeit ganzjährig, höchste Wasserstände Mai, Juni (über 100 m3/s).


0 Ursprung bei Aksu in Bergen bis 2892 m. Laut Karte durchbricht der Fluß zahlreiche Klammen, die letzte ist von der Straße nach Selge (Amphitheater!) zu sehen und bildet den "Köprülü Canyon Nationalpark". Dieser gigantische, 400 m tiefe Spalt im Berg wurde schon von Paddlern versucht, ist jedoch absolut unpassierbar (Notaustieg nach 40m hohen Abstürzen).
100 Am Schluchtende befindet sich die antike Oluk-Brücke, leicht auf Asphaltstraße von Beskonak zu erreichen. Hier starten die Rafter. Wer die letzten 500m der Schlucht befahren will, muß linksufrig in einen kleinen Seitenbach einbooten. Je nach Wasserstand WW III-IV, wunderschöne, starke Karstquellen. Von der Brücke weg 12 km offenes, wuchtiges Wildwasser WW II. Am Ufer zahlreiche Forellenrestaurants, Streusiedlung Beskonak.
112 Brücke nach Selge, Ausstieg mit Vorsicht, unter der Brücke stark verwirbelt, WW III-IV. Gleich danach beginnt die letzte Klamm des Köprü, Lebensgefahr! Angeblich wurde die Klamm bei Niedrigstwasser bezwungen, Siphone, WW VI.
118 Die Hauptstraße kommt links kurz zum Fluß, Klammausgang, allen Informationen nach müßte der Fluß von hier weg leicht befahrbar sein (Wanderstrecke?).
124 Mündung des Sagirini von rechts.
134 Stauwehr, unbefahrbar, wegen folgender Stufen vermutlich optimaler Ausstieg.
138 Aspendos, antikes Theater am rechten Ufer.
142 Küstenstraße, kurz oberhalb antike Brücke.
152 Mündung ins Mittelmeer 40 km östlich von Antalya.

Beschreibung nach Befahrung km 100-112 am 31.3.97 durch Walter Mück, Gars.

Karpuz cayi Süd

Verlockend leuchtet der Fluß aus dem tiefen Waldtal, wenn man von der Hauptstraße von Side nach Konya 300m tief hinabblickt. Es war ein Fehler, dieser kurzen Erkundung und der alten Karte zu trauen und siegesgewiß am Nachmittag einzubooten. Eine Nachahmung sollte nur nach gründlicher Erkundung der langen Umtragestrecke erfolgen!
Wasserstand: Im April etwa 5 m3/s.


0 Ursprung nördlich von Gündogmus (nördlicher Nachbar des Alara).
30 Brücke oberhalb Gencler nach Güneycik., Einstieg. Etwa 4 km herrliche verblockte Wildwasserstrecke WW III bis Gencler, dort offenes Becken.
35 Schluchteingang, der Fluß verengt sich immer wieder in niedrigen Klammen, 1-2 Stellen müssen umhoben werden, märchenhafte Idylle bis WW III.
37 Bald nach der von der Straße einsehbaren flachen Doppelstufe folgt eine 2 m breite Passage, danach größte Vorsicht, Notausstieg, der Fluß verschwindet allmählich in einem endlosen, immer tiefer werdenden Felsspalt. Nach Erkundung der nächsten 500m mußten wir rechts 300 Höhenmeter zur Straße aufsteigen (3 Stunden)! Unsere Kraftfahrer warteten inzwischen nur ca.2 km flußab, wo der Fluß wieder ruhig fließt!
47 Mündung des Karpuz cayi Nord von rechts.
54 Mündung ins Mittelmeer 14 km östlich von Manavgat.

Beschreibung nach Befahrung am 4.4.97 durch Walter Mück, Gars.

Karpuz cayi Nord

Wer die Hauptstraße vom Mittelmeer östlich von Side nach Konya fährt, kann die gewaltige Felsspalte zur Linken nicht übersehen. Nur nach starken Regenfällen ist der Bach auch für Paddler interessant, optimal ev. März, April bei 5 m3/s.


0 Ursprung am Gülendag, 1603 m.
16 Klammausgang, kleine Brücke Gencler - Ahmetler, leicht erreichbarer Einstieg. Nach einigen offenen km folgt eine kurze Waldschlucht mit verblockten Passagen bis WW IV, 2 Stellen ev. umtragen. Danach schönes leichtes Waldtal WW II.
28 Schotterwerk, Ausstiegsmöglichkeit.
31 Mündung in den Karpuz cayi Süd.

Beschreibung nach Befahrung am 5.4.97 durch Walter Mück, Gars.

Alara

Die 30 km lange Alara-Schlucht wurde von Raftern aus Alanya erforscht und wird seit einigen Jahren mit Rafts und Kajaks kommerziell befahren . Die folgenden Angaben stammen von diesen Personen und eigenen Besichtigungen. Die Probleme der Strecke liegen vorrangig in der Länge der einsamen Schlucht, die nur einmal in der Mitte nur mit Geländefahrzeugen erreichbar ist. Bei der Fahrt sollte man daher eine ev. Nächtigung einplanen. Eine unbefahrbare 3m-Stufe im letzten Drittel kann man leicht links umheben, 2 Todesfälle sind bei Befahrungsversuchen bekannt. Die großartige Schlucht ist landschaftlich mit dem Aoos in Griechenland vergleichbar, technisch aber wesentlich leichter (WW II bis IV).
Beste Wasserführung am Start etwa 6 - 10 m3/s, angeblich auch bei höheren Wasserständen möglich (?). Beste Zeit: Mai bis Juli, Kajaks ev. bis September.

Die folgende Kilometrierung ist sehr ungenau!


0 Ursprung nördlich von Alanya in Bergen bis 2877m
40 Brücke südlich von Gündogmus nach Güzelbag, Asphaltstraße, Einstieg
55 Ein schlechter Fahrweg führt vom westlichen Ortsrand von Güzelbag zum Fluß
65 antike Brücke (Notausstieg nach Güneycik?), 10 min später Wasserfall, X, links umtr.
70 Schluchtende, Festung Alarahan (sehenswerte Ruine mit Ausblick in die Schlucht), Ausstieg, Asphaltstraße 8 km zur Küstenstraße.
80 Mündung ins Mittelmeer 40 km westlich von Alanya.

Beschreibung von W. Mück, Gars, nach unvollendeten Erkundungen im April 97.

Kargi cayi

Bei der Anreise von Alanya zum Alara stößt man vor Güzelbag auf einen Bach, der sich an der Brücke "Zetin bükü" nennt. Nach kräftigen Regenfällen ist dieser Bach dem großen Alara vorzuziehen, fahrbar am ehesten im April bei 5 m3/s.


0 Ursprung nördlich von Alanya in Bergen bis 2199 m
30 Brücke von Konakli nach Güzelbag, Einstieg. Gefällstarke, verblockte Schlucht WW III-IV mit 2-3 Umtragestellen, nach 3 km Nachlassen der Schwierigkeiten, Zufahrtsmöglichkeit, nach einigen km neuerlich schöne Schlucht WW II.
42 Brücke bei Türkler, Ausstieg.
45 Mündung ins Mittelmeer 25 km westlich von Alanya.

Beschreibung nach Befahrung am 3.4.97 durch Walter Mück, Gars.

Dim cayi

Gelangweilte Badetouristen werden seit einigen Jahren professionell auf diesen wunderschönen Schluchtenfluß zum Raften geführt. Am Ostrand von Alanya mündet der erstaunlich wasserreiche Bach. Nur 16 km flußauf blickt man von der Straße in eine Klamm, deren Befahrung niemand ohne genaueste Erforschung riskieren würde. Dank zahlreicher Rafter bekommt man aber schnell verläßliche Informationen und erlebt einen märchenhaft schönen, nicht allzu schwierigen, kurzen Canyon.
Befahrbarkeit bis Ende Juni, etwa 10 m3/s.


0 Ursprung östlich von Alanya in Bergen bis 2451m.
20 Einfahrt in die 10m breite Klamm nach einer Rechtskurve schwierigste Stelle, Katarakt WW III-IV. Anschließend leichter, eine Stufe mit folgender Prallwand sollte gesichert werden. Nach 3 km Klammende, WW II.
26 Beginn zahlreicher Forellenrestaurants, Wehre mit Rücksog, ev. 5 km umfahren. Nach einigen km folgt eine unbefahrbare 5m-Stufe!
31 letzte Wehr, gute Einstiegstelle für leichte fahrt bis zum Meer (WW I-II).
38 Mündung ins Mittelmeer 2 km östlich von Alanya.

Beschreibung nach Befahrung am 2.4.97 durch Walter Mück, Gars.

"Anpaddeln" am Ötscherbach

Am 3.4.98 liefen die Pegeltelefone heiß, ich tippte in meine Internetseite: "Bombenwasser im Voralpenbereich". Eigentlich wollte ich die Saison gemütlich beginnen, im Winter war ich nicht sehr sportlich. Doch nach der Thaya-Wanderfahrt mit 2 Promille (von manchem mißverstanden) dürstete es mich nach etwas mehr Bewegung, also sagte ich sofort zu, als Hannes die einmalige Gelegenheit einer Ötscherbach - Befahrung von "ganz hinten" anbot. Ein harter Tag stand bevor, Pierre und ich gingen früh schlafen.

Bei der Staumauer "Erlaufklause" trafen sich um 10 Uhr Paddler aus allen Teilen Ostösterreichs, um die besondere Gelegenheit zu nutzen. Der Förster transportierte unsere Boote 7 km auf der Forststraße, während wir in der strahlenden Frühlingssonne wanderten. Ab dem Jagdhaus Vorderötscher hieß es Boote schultern und auf einem schmalen Steig abwärts zu klettern. Als wir gegen 13 Uhr den Ötscherbach erreichten, hatte ich den Energieverbrauch von 2 Wochen Büro schon hinter mir. Vor uns lag ein wuchtiger Wildbach, der Pegel hatte 240 cm erreicht (Pegel Ötscherbach entspricht Pegel Opponitz/Ybbs, 30 cm mehr als vor 4 Jahren!
Zügig ging es der Grottenstufe entgegen, ein 7 m hoher Katarakt mit schauriger Felsgrotte, über die wir bei der hohen Wasserführung aber elegant hinwegsegelten. Bald darauf der 3 m hohe Abfall, der alle bis über den Kopf versenkte. Im folgenden Schlitz wurde Pierre, unser "Exilfranzose von der schmerzvollen Gestalt" samt Boot 2 m weit nach links katapultiert, ein verklemmter Nerv im Kreuz als Folge. Mit Hexenschuß am Ötscherbach, ein wahrlich masochistisches Vergnügen! Gewaltig donnerte der Mirafall mit den Schmelzwassern des Ötschers herab, bald darauf die i.a. unbefahrbare Doppelstufe, die wir alle umtrugen.
Auch beim "Ötscherhias" zogen viele den Landweg vor, obwohl die verklemmgefährliche Stufe heute von anderen gut bewältigt wurde. Jetzt hatten wir die "klassische" Strecke erreicht, die wir alle besser kannten. Dennoch war die Wucht ungewohnt, und Pierre wurde ein Fels im Abfall zum Verhängnis. Nach Bergung des Bootes fanden wir sein Paddel, senkrecht, rotleuchtend im Katarakt steckend, groß darauf zu lesen "Valmy" - nach der Kanonenschlacht der Franzosen gegen die Preußen! Zwar war der Anblick ergreifend, leider aber das Paddel nicht erreichbar. Nach vielen Lassowürfen gelang uns die Bergung mit elegant geworfener Achterschlinge. Am Landweg holten wir unsere Truppe rasch ein, die inzwischen den gewaltigen "Pegelhapper" bewältigt hatten.
Nun lagen "nur mehr" die hinteren Tormäuer vor uns, normalerweise ein trauriges Restwasser des Stauwehrs Stierwaschmäuer. Heute mit gut 15 m3/s wurde schon der erste Abfall zum Überschlag, und 1 km vor dem Ziel erwischte mich es: Die ersten beiden Stufen hatte ich gut, aber zu schnell erwischt und mußte in der dritten hart am Felsen stützen, leider war die Hand dazwischen! Mit blutigen Fingern beeilte ich mich ins Ziel zu kommen, bevor der Schmerz einsetzt. Pierre versorgte mich mit dem von mir immer mitgeführten Verband, und ein echter Sportkamerad übernahm es, mein Auto zu Fuß rückzuholen. Im Gasthaus zur alten Schule konnten wir uns erholen (dank Telefonzelle und Taxidienst), bevor es heimging. Um 20.30 Uhr trafen wir in Gars bei unserem Clubabend ein, wo der nächste Urlaub - Griechenland - besprochen wurde. Sonntags meinte der Arzt, nächste Woche könnte ich wieder paddeln......!

Ostern ohne Wasser ?

Nachdem es uns früher regelmäßig den Osterurlaub im Wald-und Mühlviertel verschneit hatte, versuchten wir später in den Süden zu entfliehen: Süditalien, Griechenland, Türkei - doch immer wieder holten uns Schnee und Regen ein. Diesmal wollten wir nur vier Ostertage im Nahbereich nutzen.

Mühltraisen

Sonniges, warmes Wetter am Karfreitag, leider Niederwasser und keine Freunde, die sich Zeit nehmen - also packe ich mein Rad in den Kofferraum und fahre Richtung Süden, 40 km bis Traismauer! Schon lange wollte ich einmal (im Sommer) die verschiedenen Mühlarme der Traisen bis zur Mündung in die Donau erkunden. Bei St. Georgen deponierte ich Boot und Paddel für den Start, dann fuhr ich mit dem Auto bis zum Kraftwerk Altenwörth (was man eigentlich nicht sollte, aber die restlichen 5 km bis Zwentendorf wollte ich mir heute sparen). Ich war überrascht, wie gemütlich und schön die Radtour auf dem Donauradweg zurück zum Startplatz verlief. Weniger gemütlich war der erste Kilometer im Mühlbach - Plastikmüll vom letzten Hochwasser, 3 Bäume zu umtragen - doch dann folgte eine nette, flotte Tour durch den sprießenden Auwald. Einen "Mündungskatarakt" in die Traisen getraute ich mich nach dem Training am Ötscherbach doch auch alleine zu befahren (WW I), dann war es aber aus mit der Strömung! Endlos lange Stauzonen, nur zwei Geröllbremsen ohne "Aktion". Nach 10 km erreichte ich das Auto. Immerhin war es ein sportlich schöner Tag, der am Heimweg beim Heurigen in Plank ausklang, nachdem ich zufällig auf Werner getroffen war.

Thaya - Dyje

Für Karsamstag hatte ich mit Hans Matz eine weitere Thaya-Fototour vereinbart. Wieder bei Schönwetter ging die Fahrt diesmal 40 km nordwärts, bei Drosendorf über die Grenze. Von tschechischer Seite aus folgten wir einem Feldweg bis kurz an die Staatsgrenze. An einer wunderschönen, mit gelbem Steinkraut überzogenen Felswand konnte Hans sein erstes Foto anbringen, dann starteten wir zu einer beschaulichen 5 km - Tour bis Podhradi/Freistein, wo wir in einem neu eröffneten, guten und preiswerten Lokal eine weitere "Neubefahrung" feierten. Bald danach beginnt der große Frainer Stausee, die Strecke hebe ich mir für den Sommer auf!

Sonntag und Montag war es leider so kalt, daß keiner an Kajakfahren dachte, noch ein Glück (...Tante Jolesch, schau oba) daß wir nicht weit fortgereist waren!

Erlauf

Nach zwei kalten Wochenenden endlich am 26.4.98 wieder eine Traumprognose! Zu siebent starten wir zum beliebtesten Wildbach der NÖ Voralpen, der Erlauf (Erlaufboden bis Kienberg). Nach dem Horror-Hochwasser 1997 hat der wohlbekannte Fluß doch noch Spannung zu bieten. Die Teufelskirche ist etwas durcheinander, aber gut auf der rechten Seite zu fahren. Später heißt es einen Baumriesen und einen Behelfssteg zu umtragen, dann sind wir in der Toreckklamm. Die beiden Rechtskatarakte vor der Erlaufröhre sind etwas hakelig, aber ähnlich wie früher. Nach der unveränderten Röhre wurde die Wettkampfstrecke künstlich verändert, aber die Spur ist gut zu finden, ohne Bosheiten. Das Wehr in Kienberg wurde wiedererrichtet, aber nur die obere Häfte - dann flöge man 3 m ungespitzt in riesige Felsen, der sichere ultimativ letzte Abgang!! Rekonstruiert wurde auch der Pegel vor dem Wehr: 94 cm hatten wir, das ist gutes Mittelwasser und entspricht 194 cm in Opponitz/Ybbs.

Griechenland (16.-31.5.98)

Während die Haupttruppe unserer 13-köpfigen Mannschaft von Fluß zu Fluß eilte (Erstbefahrungen wie der oberste Arachthos = Zagortikos stießen auf wenig Begeisterung bei den Haudegen), sonderten sich Präsident, Vize und Ehrenmitglied Hans Matz einige Tage ab, um den guten Wasserstand für Spezialprojekte zu nutzen:
Da war zunächst der Oberlauf des Venetikos, bevor dieser in den unbefahrbaren Klammen bei Spileo verschwindet. Eine 12 km Strecke von der Brücke Anavrita -Polineri weg bot wunderschönes leichtes Wildwasser mit etwas Kribbeln und WW II vor dem Klammeingang. Hauptproblem war der steile Weg hinauf nach Spileo für meinen Fiat, doch mit einigen Schrammen machbar.
Mit dem Agraphiotis hatten wir noch eine alte Rechnung offen: Zwar waren wir 1988 seine Erstbefahrer, doch mangels Straßen konnten wir nicht weiter in seinen Oberlauf vordringen. Dies gelang inzwischen einem deutschen Paddler, der darüber schwärmte. Ich glaube, daß mit der schönen Klamm alle ihre Freude hatten.
Weniger schön war es an der Großbaustelle in Piges am Acheloos, außer daß mein Patschen dort rasch repariert wurde. Dennoch fanden wir im Oberlauf den wunderschönen Kamnetikos, einen linken Zubringer, den Gerhard und ich auf 7 km als Erste befuhren, WW II-III. Auch wenn in 2 Jahren der Staudamm von Mesohori gefüllt wird, bleibt ein schöner Rest erhalten.
Überraschend schön schließlich auch der Unterlauf des Arachthos von Plaka bis Fteri (20 km), obwohl braunes Hochwasser von der Schönheit der Schlucht etwas ablenkten. Mit zwei Ruhetagen an der Acheronmündung endete der etwas turbulente, doch sehr erfolgreiche Urlaub.

Isonzo - nach dem Beben

Von 11.-14.7.98 besuchten wir wieder einmal den Isonzo. Gute Wasserführung (95 cm Zaga) ermöglichte uns den auch den Oberlauf ab der 2.Klamm. Besichtigt haben wir weiter oben auch das "Straßen-S" mit der bekannten Stufe: Vermutlich durch das Beben sind Felsbrocken umgestürzt und Siphone entstanden, sodaß die Stelle ziemlich unbefahrbar aussieht (Foto aus dem Jahre 1992 mit aktueller Skizze):

 

Eine weitere Veränderung fanden wir im Unterlauf 2 km vor Kobarid: Bald nach den großen Katarakt (der seine traditionellen Opfer forderte) liegt ein hausgroßer Felsen mitten im Fluß. In der rechten Hälfte eigentlich wenig Probleme, links ist er aber stark unterspült, Gefahr!
Die größeren Probleme haben die Einwohner von Bovec: Kaum ein unbeschädigtes Haus, viele müssen bis zum Winter abgerissen werden!

 

 

Mit Seekajaks zur Adria

Die letzten Sonnenstrahlen genießen und endlich mein Seekajak ins Salzwasser zu setzen, das war meine Absicht. In Arnoldstein trafen wir einander: Horst aus Wien, Max aus München und der Verfasser aus Gars am Kamp. Zunächst wollten wir unseren geliebten Isonzo zum Meer begleiten, was aber schweres Hochwasser verhinderte. Aber da war doch noch der mickrige Seitenfluß, der aus Karstquellen in Slowenien entspringt? Tatsächlich hatte die Vipava in Dolenje bei Ajdovscina gut 20 m3/s (Pegel 136 cm), also booteten wir ein (Foto). Zwei von vier Wehren mußten wir umtragen, problemlos erreichten wir nach 18 km Dornberk.

Herrliche Tage verbrachten wir auf der Insel Krk, wo wir die Steilküste von Baska bis Punat (24 km) entlangpaddelten. Am offenen Meer konnten wir bei kräftigem Wind in den langen Wellen surfen, in Küstennähe machte uns die berüchtigte Bora etwas zu schaffen.

Gegen Ende der Woche war der Isonzo wieder auf Normalwasser, und wir booteten in Sagrado ein, um eine 18 km lange Strecke in unberührter Naturlandschaft bis zur weit zurückstauenden Adria zu erleben. Ein Paradies für Gepäckfahrer mit Zelt, man könnte auch schon in Görz einbooten, muß aber mindestens zwei Wehre umtragen.

Flußsäuberung für "Lebende Flüsse"

Im Rahmen der Aktion Lebende Flüsse hatte der WWF zu einer Aktionswoche von 11.-20.9.98 aufgerufen. Der Kajak Club Gars war mit drei "Aktionen" in Gars dabei: Ein Schnupperpaddeln für Schüler (wegen Kälte und Regen schwach besucht), eine Buchpräsentation von Max Pollner: "Rettet die Flüsse" (immerhin von der lokalen Presse beachtet, sonst ein Besucherflopp, den sich das engagiert

geschriebene Buch nicht verdient hätte!), und letztlich eine Säuberungsaktion am Kamp:
Mit sieben Booten durchwühlten wir das herbstliche Ufergestrüpp und fanden reichlich: Plastiksäcke, Flaschen, Autoreifen etc..

Schließlich ließen wir es uns nicht nehmen, trotz kühler Witterung den Sprung über das 2 m hohe Wehr in Gars zu wagen, Rudi sogar mit dem Müllsack am Vorderdeck (Foto links)!

Beim Abpaddeln am 4.10.98 am Hamersky potok waren 12 KCG´ler vertreten; ist halt doch lustiger als Vereinsarbeit!

 

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