2001

KAJAK CLUB GARS

KCG-Logo/Aufkleber, created by Ricky Würthner

Frühjahr 2001

Nachdem fuer einen Waldviertler das Fruehjahr von Februar bis April dauert, kann ich bereits eine Zusammenfassung schreiben: Von staubtrocken bis Schneesturm war alles da, fuer den "normalen" (?) Paddler war es sicher eine schwache Saison. Unsere "Gebirgsjaeger" begannen schon Anfang Februar auf der Erlauf, wo sie einen neuen Baum kurz vor dem Slalomstart an die Brust nahmen (liegt leider auch am 1.5. noch dort, sehr gefaehrlich!). Die "alten Hasen" starteten aufgrund der kalten und trockenen Lage erst am 10.3. mit einer Ueberraschung: Geplant war die obere Jihlava, doch bei der Anreise von Znaim bemerkten wir die gute Schneeschmelze und entschieden uns fuer die Brtnice. Von der gleichnamigen Ortschaft weg war der kleine Bach zunaechst etwas muehsam, doch nach 5 km steigerte er in einer wunderschoenen Waldschlucht sein Gefaelle, vergleichbar mit Purzelkamp oder Seebsbach. Nach insgesamt 13 km, davon 2 km auf der Jihlava, erreichten wir nach 4 Stunden das Ziel. Der Jihlavapegel in Ptacov (Internet: www.raft.cz) zeigte 126 cm, ab 135 cm probieren wir den Bach wieder, dann ist er sicher noch sportlicher (WW II+). Am 18.3. leitete uns der Internetpegel Teufelsmühle (www.kajak.at ) mit 175 cm zur Grossen Muehl, wo wir eine feine Tour von Schlaegl bis Haslach unternahmen (15 m3/s, Ideal). Wenig spaeter gelang einigen Paddlern sogar die Ausleitungsstrecke ab Neufelden, dafuer muss der Zufluss aber ueber 27 m3/s betragen.

Marokko

DadesEine kleine Gruppe (Balu, Heinz, Poldi und ich) startete am 20.3. nach Marokko. Alle Versuche, die Kajaks zu akzeptablen Preisen im Flugzeug mitzunehmen, waren gescheitert, so blieben von 12 Interessenten nur 4 Paddler ueber, die mit 2 "Palava" - Schlauchbooten nach Casablanca flogen. Zu spaet habe ich den Wetterdienst "www.wetteronline.de" entdeckt, der auch die Niederschlagsmengen der letzten Monate weltweit liefert - seit 3 Monaten kaum ein Tropfen, dafür 32 Grad! Begeistert, weil unwissend, erreichten wir am ersten Tag den unteren "Oued Oum er Rbia", die "Mutter des Fruehlings". An der Strassenbruecke bei Boulaouane bot sich uns ein prachtvolles Bild: In einer breiten Felsschlucht zog der Rbia mit ausreichend Wasser dahin, ideale Ausstiegstelle, nichts wie hinauf zum 30 km entfernten Einstieg! Als wir dort endlich wieder den Fluss erblickten, waren wieder sprachlos: Zwar erkannten wir noch Spuren des 1-2 m hoeheren Wasserstandes, doch jetzt war "Schliesse"! Beim Kraftwerk erfuhren wir, dass nur in der Nacht wenige Stunden abgelassen wird, die Reste hatten wir zuvor beim Ausstieg gesehen. Sollten wir bis morgen frueh warten? Bei der riesigen Kasbah Boulaouane blickten wir auf noch riesigere Maeander, das stehende Wasser schien tief genug, das Wetter mehr als herrlich , und so entschieden wir uns, gleich hier zu starten. Ohne Stress konnten wir das Aufblasen und Bepacken der Boote ueben, und auch die fremde Stechpaddel - Technik wollte gelernt werden. In den "Schwallstrecken" des Flusses zeigte sich die gute Gleitfaehigk eit der Gummihaut, selten spritzten sogar kleine Wellen. DadesschluchtDie erste Umlaufschlinge hatten wir ja von der Kasbah aus ueberblickt, dass aber noch zwei weitere folgen sollten, kostete noch viel Kraft. Spaet, aber zufrieden erreichten wir das Ziel, wo die unvermeidliche Kinderschar uns empfing. Beim Rueckholen des zweiten Autos ging uns leider ein Rucksack verloren, Heinz musste einen neuen Schlafsack bzw. eine Decke kaufen. Unsere Reise sollte uns rund um den Hohen Atlas führen, wir zelteten mehrmals in ueber 1 700 m Seehoehe, wo die Nachttemperaturen knapp unter den Gefrierpunkt sanken. Der naechste Fluss, der Molouya, war staubtrocken, ebenso der Ziz! Umso feiner waren die Campingplaetze, wie an der Blauen Quelle von Meski, unter Palmen mit Schwimmbecken. Von dort steuerten wir unser Hauptziel an, den Grand Canyon Nordafrikas, die Schluchten des Dades. Nach 200 km Wueste mit Sandsturm erblickten wir das gruene Band der Flussoase, und waren froh ueber die gerade noch ausreichende Wasserfuehrung. In den naechsten zwei Tagen befuhren wir die beiden unteren Schluchten, leichtes Wildwasser mit viel Steinberührung in grandioser Landschaft. Leider verabsaeumten wir, die oberste Schlucht ab Msemrir wenigstens mit DadesBooten zu durchwandern, es sollte nichts besseres mehr folgen! Hatten wir die erste Woche noch recht wasser-sportlich verbracht, so folgte jetzt ein reiner Sightseeing-Urlaub! Dades und Draa vertrockneten noch weit vor der Wueste, wir folgten seinem Trockenbett noch bis Mhamid, wo wenigstens die gewaltigen Palmenoasen vom Wasser zeugten. Auch auf der Atlantikseite des Hohen Atlas das gleiche Bild, leere Flussbette, Zat, Nfiss und Tensift. Wenigstens fanden sich darin wunderschoene Minerale! Nach Marrakech reisten wir ueber Essaouira und Safi zurueck nach Casablanca, wo uns die Air France noch 4000.- ATS fuer Uebergewicht verrechnete! Ein Lob an die ausgeglichene Truppe, die solche Rueckschlaege gut verkraftet hat! 3000 km bei strahlendem Sonnenschein sind auch nicht schlecht, nur leider kein Paddlerwetter!

Osterfreuden

Wieder daheim, war die Schneeschmelze noerdlich der Donau auch schon vorbei. Mehrere Regenperioden, besonders an Sonntagen, sorgten jedoch fuer kurze Chancen, besonders an Montagen...! So schaffte Christa mit einer Gruppe am 9.4. das "Paradies" am Grossen Kamp, tags darauf fuhren wir die Lainsitz Lainsitzbis Weitra, die trotz Pegel Zwettl Bahnbruecke 188 cm und Schwarzenau 77 cm schon gutes NW bot. Ein prominenter Schwimmer erzuernte sich ob der untertriebenen Beschreibung, tatsaechlich sind einige Dreierstellen schon drin! Besonders wenn der Pegel beim Kraftwerk 500 m vor der Ausstiegstelle mehr als 85 cm zeigt, darf man den "Schuetzenberg-Katarakt" kurz vor der hohen Strassenbruecke schon besichtigen!

Am 11.4. konnte ich unser eifrigstes Team, die Eggenburger Gruppe mit Raoul, Christian und Hans, zur Erkundung der Quellen der Nezarka ueberreden. Den linken Zubringer in Jindrichuv Hradec kennen wir ja seit 13 Jahren, den Hammersbach. Wir fuhren zur Zirovnice, wo wir in Kamenny Malikov eine nette Einbootstelle fanden. Gleich danach folgt eine schoene Waldschlucht mit Blockstellen, die etwas mehr Wasser vertragen koennte: Der Internetpegel (www.raft.cz) der Nezarka in Lasenice zeigte 107 cm, ab 120 cm kann man von einem lohnenden Zweier sprechen. Leider ist die Schlucht nur 1 km lang, dann folgen lange Wiesenmaeander bis zum Zusammenfluss mit der Kamenice, ab hier heißt der Fluss Nezarka, ein Wanderfluss, der auch bei Pegel 70 cm von hier befahren werden kann.Hans Matz kämpft auf der Lainsitz!

Karfreitag, der 13., was will man da schon Gutes erwarten? Hannes ueberraschte uns mit dem Vorschlag, die Thaya ab Karlstein zu befahren. Positiv war der Pegel Schwarzenau mit 73 cm, ein Idealwasserstand, bei dem alle Wehre problemlos befahrbar sind. Negativ beinahe die Temperatur, unser armer Suedfranzose verschwand fast im Schneegestoeber! Nach dieser Fahrt reichte es uns ueber Ostern, das Wetter blieb katastrophal bis zum 24.4.. So blieb nur der Blick ins Internet: www -wir wueßten wohl, wo Wasser waer! Erst Ende April ging der Winter in den Sommer ueber, ein traumhaftes Wetter verteilte unsere Paddler zwischen Piessling, Lassing, Erlauf und Kamp, auch von Vellach und Gurk wurde berichtet.

Durch die ukrainischen Waldkarpaten

 

17.Mai 2001:

Tokaj, König der Weine, Wein der Könige

Nach einer gemütlichen Tagestour über Wien und Budapest erreichen wir die Kleinstadt Tokaj an der Mündung des Bodrog in die Theiß. Nach einer interessanten Weinverkostung schlafen wir am schönen Zeltplatz am Ufer der Theiß selig ein. Wir haben hier die letzten "Westtouristen" für eine Woche getroffen, wir wollen uns nun den Fluß entlang bis zur Quelle vortasten.

18.Mai

Jenseits der Grenze auf den Spuren von Maria Thersia

Die Grenze in Tiszabecs liegt vor uns! Die Visa hat Poldi schon vor 3 Wochen besorgt, aber jetzt wird es spannend: Wenige Autos sind vor uns, bald dürfen wir die Pässe abgeben. Nach einer halben Stunde fragt uns eine Beamtin auf Deutsch (!), ob wir schon einmal hier gewesen wären oder Freunde hier hätten? Auf unser Kopfschütteln meint sie: "Na Sie trauen sich was!". Solcherart ermutigt, beginnt die zweite halbe Stunde, sieben Zolldeklarationen sind genau auszufüllen. Es folgen Wagendeklarationen, Geldwechsel, Versicherung und verschiedene Stempel unbekannter Sinnhaftigkeit, dann werden wir nach insgesamt 4 Stunden in die Ukraine eingelassen.

Nach ersten zaghaften Kilometern durch das vom Märzhochwasser verwüstete Land fassen wir Mut und legen eine Jausenpause an der Theißbrücke bei Vinohradov ein. Niemand stört uns, eine wunderschöne Szene, und so soll es auch bleiben. Die Hauptstraße ist in akzeptablem Zustand, wir sind bald an der Einmündung der Teresva. Dieser Fluß ist nach Maria Theresia benannt worden, welche Siedler aus dem Salzkammergut hierher in die Karpaten geschickt hat. Unser Ziel ist das alte "Königsfeld", heute auch "Ust-Corna". Die Seitenstraße ist zwar vom Hochwasser arg ramponiert, aber für unsere normalen PKW kein ernstes Problem. Königsfeld heißt uns mit deutscher Inschrift "Herzlich willkommen", wir finden schnell Platz in einem Hotel, das seine besseren Zeiten hinter sich hat.

19.Mai

Von der Teresva zum Mittelpunkt Europas

Ein opulentes Frühstück mit Gerste, Pariser Schnitzelchen und Sauerkraut begrüßt uns auf ukrainisch. Ein Gewitterregen sorgt für besseren Wasserstand, wir können sogar im linken Quellfluß 1 km oberhalb von Königsfeld einbooten, kurz unterhalb eines gefährlich verwinkelten Kataraktes. Die Dorfbevölkerung feiert unsere "Erstbefahrung", leider können wir nur mehr einen alten Herrn mit schwer verständlichem Salzburger Dialekt darunter entdecken. Kurz vor der Kirche von Krasna rauscht die Teresva, mittlerweile auf 20 m3/s angewachsen, über einen langen Katarakt aus schrägen Rippen (WW III), wie wir sie noch oft finden werden. Bald danach beenden wir nach 18 km unsere erste "Ukraine-Befahrung". In einem kleinen, modernen Restaurant finden wir schnell die Verpflegung für die hungrige Mannschaft, dann geht die Autofahrt weiter die Theiß aufwärts.

Der Fluß, z.T. recht schön in einer kurzen Waldschlucht, bildet hier die Grenze zu Rumänien, eine Befahrung wollen wir trotz fehlender Wachposten lieber nicht riskieren. Beschreibungen der Theiß-Nebenflüsse gibt es keine, auch die Theiß ist nur durch die Int.Theißfahrt bekannt, welche in Bustyna, kurz unter der Mündung unserer Teresva, beginnt. Gewaltig sind die Hochwasserschäden, manche Häuser standen bis zum Dach unter Wasser, mehrmals ist die Straße abgerutscht! Kurz vor Rahiv erreichen wir den "Mittelpunkt Europas", ein Monument, welches österreichisch-ungarische Vermesser im Jahre 1887 errichtet haben. Wenn auch heute andere den Mittelpunkt bei Vilnius in Litauen errechnet haben, so bleibt doch der Hinweis darauf, das Europa eben bis zum Ural (60 Grad Ost) reicht! Schnell habe ich den Punkt mit GPS bestimmt: Nord 47 Grad 57,771 Minuten, Ost 24 Grad 11,256 Minuten! Abends erreichen wir Rahiv, eine Stadt am Zusammenfluß von Schwarzer und Weißer Theiß, wir nächtigen in der "Turbasa Tisa" sehr billig.

20.Mai

Die Weiße Theiß und der Jablonkapaß

Strahlender Sonnenschein und der Ehrgeiz unserer Mannschaft lockt uns in das Seitental der Weißen Theiß. Immer weiter fahren wir durch nette Siedlungen mit bunten Holzhäusern. Erst nach 13 km haben wir vom Erkunden genug und beschließen hier einzubooten. Am Ufer richten wir uns ein friedliches Campingfrühstück am Fuße des höchsten Berges der Ukraine, der 2060 m hohen Hoverla. Wir starten in Luhi, bald ist das ganze Dorf versammelt. Beim ersten Katarakt bekommen wir Applaus für die schöne III-er Stufe. Glasklares Wasser, wuchtige Schwälle (20 m3/s) und begeistertes Publikum, was will man mehr? Von der Straße die Schwarze Theiß aufwärts erkennen wir, daß wir eine gute Wahl getroffen haben, diese führt weniger Wasser, bietet allerdings einige heikle Stellen. Nun geht es auf den 931 m hohen Jablunka-Paß hinauf, berüchtigt aus vielen Kriegen auch als "Tatarenpaß". Hier verlassen wir das früher ungarische Transkarpatien und betreten das altösterreichische Galizien. Am Oberlauf des Prut, der leider ab Vorochta schon etwas zu wenig Wasser führt, finden wir ein neues "Luxushotel", wo wir um 230.-öS/ Person "teuer" nächtigen.

21.Mai

Die Wasserfälle des Prut, das Hochzeitsvideo

Ein Bild im einzigen Reiseführer über die Ukraine hat uns besonders fasziniert: "Die Wasserfälle des Prut bei Jaremcha". Sind das nur schräge Rippen, vielleicht befahrbar? Kurz oberhalb der Ortschaft wird der Flußcharakter alpin, starke Verblockung und viele Stufen bis 2 m Höhe. Das wäre was, aber ist das alles? Ein kunstvoll aus Holz errichtetes Restaurant deutet das Naturereignis an - ein 7 m hoher Katarakt, nur mit höchstem Risiko vielleicht befahrbar! Wir starten 2 km oberhalb und sind nach einigen IV-er Stellen beim Absturz angelangt. Mit Seilsicherung können wir am linken Ufer umtragen und in den großen Tumpf springen. Der donnernde Applaus von 100 Zusehern übertönt beinahne den Wasserfall. Wir paddeln noch 9 km weiter, ein schönes Waldtal mit netten Stellen zwischendurch, dann wird der zweitgrößte Nebenfluß der Donau breit und langsam.

Mit den Autos gelangen wir den Prut entlang nach Kolomyia, eine Bezirkshauptstadt mit gepflegtem Stadtzentrum. Das vereinbarte Hotel finden wir nicht, dafür lernen wir die Gastfreundschaft einer bäuerlichen Familie kennen: Wir dürfen im Garten zelten, werden zum Abendessen eingeladen und sehen bis Mitternacht ein Video von der sehr traditionellen Hochzeit der Tochter.

Um 6.30 Uhr morgens stehen die Söhne vor dem Zelt und wollen ein Kajak ausprobieren. Im nahegelegenen Kleinfluß paddeln sie kurz darauf geschickt auf und ab, wenigstens können wir uns so ein wenig revanchieren.

22.Mai

Die Waldschlucht des Schwarzen Cheremosh

Der erste beschriebene Fluß! Wir suchen gespannt die IV-er Stellen, die irgendwo im 90 km langen Oberlauf verborgen sein sollen. Tatsächlich hat der Fluß in einer kurzen Waldschlucht 5 km oberhalb von Ilci einiges an Wasserwucht im 3. Grad zu bieten. Leider ist es saukalt, wir absolvieren die 12 km lange Strecke in 1 1/2 Stunden. Hier warten noch 80 km Wildwasser auf Schönwetter! Wir haben den östlichsten Punkt unserer Reise erreicht, 675 km von Gars entfernt, und noch 500 km vom schrecklichen Tschernobyl, aber daran will in dieser herrlichen Bergwelt keiner denken. Leerlauf gibt es in diesem Urlaub nicht, es geht im Sauseschritt weiter nach Ivano-Frankivsk, dem alten "Stanislau". Diesmal ist wieder "staatlicher Hotelluxus" angesagt, das Wasser wird um 8 Uhr für 5 Tage abgedreht, Poldi schafft die letzte Dusche.

23.Mai

Auf der Limnitza zum Dnjestr

Wir haben die Berge verlassen und blicken in die endlosen Weiten der zentralen Ukraine. Einen Nebenfluß des Dnjestr wollen wir heute fahren, der uns im Internet empfohlen worden ist. In Kalush starten wir auf der glasklaren (!) Limnitza, ein wunderschöner Wanderfluß mit reicher Vogelwelt. Nach 18 km reicht uns die Paddlerei, eine herrliche Wiese lädt zur Jause ein. Von Halyc (Namensgeber für Galizien) reisen wir den Dnjestr entlang aufwärts, z.T. auf abenteuerlichen Schlaglochpisten. Ein großartiger Wanderfluß mit lohnenden Nebenflüssen (Svica) und einsamen Zeltplätzen!

24.Mai

Vom Stryi nach Uzhorod und in die Slowakei

Die tief eingeschnittenen Mäander des Stryi sind mir schon lange in den alten Monarchiekarten aufgefallen, sie sorgen zunächst für die abenteuerlichsten Schotterpisten unseres Urlaubes. Nach einer ungestörten Zeltnacht (von ein paar Kühen abgesehen) am Flußufer holpern wir zum Einstieg, nicht ohne einige Kirchgänger mitzunehmen. Sie sind am Christi-Himmelfahrt-Tag alle festlich geschmückt, einige Kinder tragen die guten Schuhe lieber in der Hand! Keine Rede von Kriminalität, zumindest nicht hier in den Karpaten! Der breite Stryi führt nur mehr wenig Wasser, die 14 km von Jasenicja bis vor Kropiwnik sind harte Arbeit, kein Wildwasser weit und breit, aber ein romantisches Waldtal. Jetzt wird es Zeit, die Heimreise anzutreten, der Grenzübergang wartet als Damoklesschwert auf uns. Überraschend zügig werden wir am modernen Übergang in Uzhorod abgefertigt, nach 1 ¼ Stunden sind wir in der Slowakei. Um 22 Uhr stellen wir unsere Zelte auf einem Campingplatz bei Michalovce auf.

 

25.Mai

In der Hohen Tatra, Heimreise

Mittags erreichen wir die Hohe Tatra, die Bela liptovska führt genug Wasser (Podbanske 4,5 m3/s). Die Zeit reicht noch für eine schnelle Fahrt, bei der Andrzej beweisen kann, dass er nicht nur als unentbehrlicher Dolmetsch die Sache im Griff hat. Unser Team trennt sich anschließend, Heinz und Andrzej sind schon um 23 Uhr in Gars, Pierre, Rudi und ich nächtigen noch einmal sehr fein in Olmütz, um den großartigen Urlaub würdig ausklingen zu lassen.

Gars, am 31.5.2001 Walter Mück

 

 

Folgende Ergänzungen aus der Sicht der Spezialisten fehlen noch:

Rudi: Wie man eine Ukrainerin zum Erröten bringt.

Pierre: Die kurzen Schlafphasen des Karpatenbärs.

Poldi: Die Bedeutung des Klopapiers im Postkommunismus.

Andrzej: Polnisch, Russisch, Ukrainisch - Vsechno jedno, is wurscht!

Heinz: Eine Risikoanalyse verschiedener Fahrspuren im Prut-Wasserfall.

Elin: Karpatendeutsche Dialekte im Ohr einer Norwegerin.

 

 

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