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Meine Touren 2018

 

Nach der Dreikönigsfahrt auf der Waldaist und dem Abenteuer Laos mit "Sit on top" Fahrten auf Mekong und Nebenflüssen begann das richtige, leider wieder viel zu kurze Frühjahr zünftig auf Vydra und Otava, zwei Perlen des Böhmerwaldes.

Nachdem im Waldviertel nichts mehr zu holen war, zog es uns auf drei sehr schöne Voralpenflüsse, Mürz, Walster mit oberster Salza und die Ybbs (Ois) ab Daglesbach.

Bei der Gelegenheit konnte ich meinen neuen VA Bus ausprobieren, den ich mir anläßlich meines Ruhestandes vergönnt hatte.

 

Pyrenäen:

 Ende Mai starteten wir (Christl, Rudi, Ricky, Dietmar und ich) Richtung Frankreich, wo wir nach Besichtigung der berühmten Höhlenmalereien zunächst die klassische Ardeche Schlucht befuhren. Leider hatten wir nun mehr als genug Wasser, es regnete fast täglich, wenn auch nur halbtags. Bei 73 m3/s war die 26 km lange Schluchtstrecke schnell bewältigt, wir reisten weiter westwärts zum Tarn. Spätabends fanden wir einen netten, kleinen Campingplatz direkt am Tarnon, ein kleiner Nebenfluss, der aber genug Wasser führte. Wir konnten 8 km ober unserem Platz einbooten, ein klarer, sportlicher Bach mit netten Blockstellen. Am Ende der großen Tarnschlucht nächtigten wir nochmals, bevor wir, ausgestattet mit Unmengen von Roquefort Käse, in die Pyrenäen aufbrachen.

Über Toulouse ging es nach Oloron, wo wir die beachtlichen Wassermassen der drei Gave Quellflüsse bestaunten. Wir reisten den Gave de Aspe aufwärts, dessen Standardstrecke wir am nächsten Tag befahren wollten, er schien uns nicht zu schwer. Die Berge waren in Wolken verhüllt, an Camping war nicht zu denken, aber wir fanden im Bergdorf Lescun ein romantisches Hotel. Unter der Ausleitung von Bedous booteten wir ein, mit 20 m3/s paddelten wir durch schöne Schluchtabschnittte. Die beschriebene Dreierstelle hatten wir von der Straße schon gut eingesehen, wir fanden die Ideallinie. Eine zweite Stelle kurz vor dem Ziel beim Kraftwerk hätten wir auch im DKV Führer genauer lesen sollen (IV+), vor allem aber besichtigen! Dietmar verschwand als Erster über die Abbruchkante, nach kurzem Zögern folgte ich etwas weiter rechts, denn ich hatte ihn schon kentern gesehen. Hier erwischte mich die schräge Rippe aber noch besser, auch ich und auch Christl mußten schwimmen. Betroffen standen wir am Ausstieg, was würde uns der Urlaub noch bieten? Zunächst fuhren wir aber bei kurzem Prachtwetter über den 1650 m hohen Col du Somport, umrahmt von 2700 m hohen Bergspitzen. Endlich in Spanien, doch bereits wenige Kilometer weiter begann es wieder zu schütten. Wir folgten dem Aragon, den wir mit seinen Nebenflüssen befahren wollten. Kurz vor Pamplona erreichten wir unser Ziel, die Klamm des Irati. Von römischen Ruinen aus blickten wir in den Ausgang der "Hoz de Lumbier", eine unglaubliche Kalkklamm, die an den Acheron erinnert. In Lumbier fanden wir einen sehr schönen Campingplatz mit Bungalows, die auch den Beifahrern eine angenehme Nacht sicherten (auf diese Weise konnten wir den Rest des Urlaubes nächtigen). Frühmorgens wanderten wir entlang einer alten Bahntrasse durch den nur 2 km langen Canyon. Es hatte neuerlich geregnet, nun ergossen sich rund 60 m3/s in die im Ein- und Ausgang nur 10 m breite Klamm! In den 200 m hohen Felswänden siedelte eine der größten Lämmergeierkolonien Europas, wahrlich ein motivierender Anblick! Nach eingehender Betrachtung schien uns die Sache aber machbar, alles gerade durch, wenn auch sehr verwirbelt. 2 km oberhalb booteten wir ein und waren blitzschnell beim Klammeingang. Einige Presswässer später im offenen Schluchtbereich wagten wir sogar ein paar Fotos, dann kam die nicht mehr erkenntliche Wehranlage mit gewaltigem Zug zum Klammausgang, einige Riesenwellen und wir waren durch! Mit hohem Pulsschlag blickten wir zurück auf die zerstörte Teufelsbrücke am Ausgang und 3 km später booteten wir begeistert aus. Nachmittags besichtigten wir die nahegelegene "Hoz de Arbayun", eine Riesenklamm des Salazar, ein Nebenfluss des Irati, der mit 15 m3/s ebenfalls sehr viel Wasser führte. Er war unser eigentliches Ziel, aber eine Zwangspassage WW IV bei 3-5 m3/s war uns doch zuviel. Wehmütig blickten wir von der Aussichtsterrasse auf den spanischen Bruder des Vikos Canyons.

Dafür konnten wir nun aber, zurück Richtung Osten unter anderen Zuflüssen des Aragon auswählen, zunächst fiel die Wahl auf den Rio Veral, dessen Schlussklamm und eine dornige Mäanderstrecke wir befahren konnten. Weiter ging die Reise ins Nachbartal zum Aragon Subordal, ein großer, Salza-ähnlicher Wildfluss. Nach Besuch des Felsenklosters San Juan de la Pena schlugen wir unser Basislager auf einem ruhigen Campingplatz in Jaca auf. Der Aragon selbst war eigentlich nur als sportlicher Wanderfluss beschrieben, mit 40 m3/s erwarteten uns aber sicher schöne Schwälle. Trotz der Breite von gut 40 m mußten wir höllisch auf querliegende Bäume aufpassen, und nach einem wuchtigen Rippenkatarakt beendete Christl entnervt die Fahrt. Wir paddelten noch bis Puente de la Reina weiter, wo der Aragon Subordan mündet. Nächstes Ziel wäre der mächtige Rio Gallego gewesen, doch bei 100 m3/s sparten wir uns die Anreise. Ein kleiner Nebenfluss, der Guarga, entspringt im südlichen Vorgebirge, im DKV sehr nett beschrieben. Tatsächlich fanden wir hier einen Bach ganz nach unseren Wünschen, glasklar, schöne Waldlandschaft, gerade mal 10 m3/s. 9 km genossen wir auf diesem unbekannten, leichten Wildbach.

Nächstes Ziel war der Rio Ara, in Boltana fanden wir einen idealen Campingplatz am geplanten Ausstieg. Auch hier gewaltiger Wasserstand, gut 60 m3/s, wir erkundeten gleich die Schluchtstrecke oberhalb - ein Gebirgsdurchbruch wie der Gesäuseeingang, bei Niederwasser eine beliebte Raftingtour. Wir beschlossen, morgen auf ein Sinken des Wasserstandes zu warten und inzwischen eine Wanderung in den Ordesa Nationalpark zu unternehmen. Gemeinsam mit Ricky schaffte ich es bis zum "Cola de Caballo", ein Wasserfall am Fuße des Monte Perdido (3355 m). Die Dimensionen dieser Pyrenäen Bergwelt und ihrer Schluchten hatte ich ordentlich unterschätzt! Am Abend zurück im Camp freuten wir uns - der Ara war wirklich um 30 cm gesunken. Wir vereinbarten, wenn er morgen noch etwas weiter sinkt, packen wir ihn! Die Ernüchterung folgte rasch, der Wasserstand war in der Früh wieder um 30 cm gestiegen, wir verließen das Tal und reisten weiter zur Esera, ebenfalls ein großer Fluss, aber im Unterlauf flacher. Jetzt wollten wir uns nicht mehr drücken, doch selbst der leichte Unterlauf bis Graus sorgte für kurze "grause" Momente. Ohne große Erwartungen passierten wir den berühmten Noguera Pallarese, auch hier kräftiges Hochwasser. Nun galt es einen geordneten Rückzug anzutreten, wir querten die Pyrenäen über Andorra und erkundeten in Frankreich noch interessante Flüsse. Die Cesse, ein spektakulärer Höhlenfluss nordöstlich von Carcassonne, führte erstmalig eindeutig zu wenig Wasser, weiter ging es zum Vis, der aus dem imposanten "Cirque de Navacelles" durch einen tiefen Canyon fließt. Hier hätte der Wasserstand gepasst, doch nach langer Suche einer Einbootstelle verließ uns die Energie und wir reisten weiter zum nahen Orb, wo wir spätabends im strömenden Regen endlich ein Hotel fanden. Der Orb fließt durch schöne offene Schluchten direkt ins Mittelmeer, wir konnten auf unserer 20 km langen Fahrt die Landschaft genießen, auch wenn der Brückenkatarakt sein Opfer forderte. Die Abschlussfahrt machten wir auf dem bekannten Chassezac, ein großartiger Nebenfluss der Ardeche. Über die Schweiz ging die Reise heimwärts, wo uns im Waldviertel ein trocken-heißer Sommer erwartete. 

Club- und Gästefahrten:

Schon am 6. Mai konnte ich mit einer großen Gruppe bei Traumwetter von Plank nach Schönberg paddeln, aber der Rekord wurde bei der Sonnwendfahrt aufgestellt, über 40 Teilnehmer! Nur zweimal hatte der obere Kamp genug Wasser, leider nur unter der Woche, gerade recht für Pensionisten oder Abendpaddler.

Zwischen Gars und Schönberg nutzten wir aber den heißen Sommer für zahlreiche Schnupperaktionen, seit August in Kooperation mit dem Strandbad Plank. Wir haben dadurch auch neue Mitglieder und Interessenten gewonnen, doch leider fielen die geplanten Ausfahrten nicht ins Wasser, sondern ins Trockene, sogar die tschechischen Stauseeablässe wurden abgesagt!  

Auf der Donau durch Serbien:

Vor 14 Jahren landete ich mit der "Tour International Danubien", der "TID", in Mohacs vor der serbischen Grenze und nahm mir vor, bei Pensionsantritt die Fahrt fortzusetzen. Mit dem deutschen Bus wurde ich samt Seekajak von Schwechat nach Mohacs gebracht, wo ich mit 130 Gleichgesinnten mein Zelt aufbaute. Drei Wochen Paddeln mit Zelt und Gepäck im Boot lagen vor uns, optimales Sommerwetter sorgte für tolle Aufbruchsstimmung. Nach einigen lästigen Grenzabfertigungen zwischen Ungarn, Serbien und Kroatien lagen 500 km freie Fahrt vor uns. Die Donau fließt hier ungehindert durch die Tiefebene, bildet Inseln und - dank Niederwasser - endlose Sandstrände, die zum Ausrasten und Baden einladen. Die Mündungen fast aller großen Nebenflüsse sind naturbelassen, sie verdoppeln die Wasserführung, die Strombreite steigt auf bis zu 2 km. Drau, Theiß, Save, Morava, wie viele Abenteuer hatte ich auf deren Quellflüssen erlebt! Die Campplätze waren meist nett, musikalische Empfänge, Bewirtung mit jeder Art von Gulaschvariation, sanitär problematisch.

An drei Ruhetagen hatten wir die Möglichkeit Mohacs und Pecs, Novi Sad und Belgrad kennen zu lernen. Ab Belgrad verändert sich der Strom, fast 200 km reicht der Rückstau des Kraftwerkes Djerdap I im Eisernen Tor zurück, zunächst wird die Donau extrem breit und strömt fast gar nicht mehr. Gerade hier die längsten Etappen mit über 50 km, ich war über 8 Stunden am Wasser und konnte kaum mehr sitzen. Glücklicherweise kaum Wind, die Hitze war erträglich. Im Eisernen Tor durchbricht die Donau die Karpatenkette, der Strom verengt sich auf 150 m, von Strömung ist aber nichts mehr zu bemerken. Nach drei Wochen erreichten wir die Staumauer, mit zwei Riesenschleusen ging es 65 m abwärts, dann kam mein Ziel Kladovo in Sicht. Es war ein besonderes Erlebnis, ich hatte viele nette Menschen kennen gelernt, aber von diesen endlosen Wasserflächen habe ich eine Zeit genug! 

Herbstfahrten:

Anfang September wollte ich zum Sommerende nochmals Bus und Boot ausführen, es zog mich zum Chiemsee, von dem die Alz glasklar herausrinnt. Der beliebte Wanderfluss darf nur ab Juli befahren werden, daher nutzte ich diese Gelegenheit. Zunächst ganz ruhig, warnen ab der Wehr von Truchtlaching große Schilder vor gefährlichen Situationen, für Wildwasserpaddler allerdings kaum zu bemerken (S-Kurve mit Bäumen, WW I). Am nächsten Tag erwischte ich noch die Leitzach, leider bereits mit Minimum, dennoch eine kurze sehr schöne Fahrt durch das Drachental (WW II). Bei der Fahrt Richtung Kufstein, wo ich noch eine Bergtour unternahm, erkundete ich noch die Thierseer Ache, eine grandiose Schlucht, die aber viel Wasser braucht. Die Hans Matz Tour fand heuer bei herrlichem Wetter statt, viele Teilnehmer erfreuten sich am Ausblick von der Kräuterin und an der herbstlichen Salza.

Seekajaktour Malta:

Mit Horst, Christl, Raoul und Rudi flog ich (mit WizzAir um 80 Euro) nach Malta, wo wir fünf Tage Seekajak an den Küsten der Nachbarinsel Gozo gebucht hatten. Der Start verlief großartig, eine herrliche Tagestour zur kleinen Insel Comino mit vielen Höhlen und bei Topwetter. Auch der zweite Tag begann sehr schön, doch nach Besuch eines kleinen Canyons erhielt der Guide eine Sturmwarnung, wir mussten mittags abbrechen. Verstehen konnten wir es nicht wirklich, auch als wir erfuhren, dass auf Mallorca einige Tote zu beklagen waren. Bei uns begann es erst zwei Tage später zu regnen, von Sturm keine Rede. Wir durften den Rest der Woche als normale Touristen verbringen, zu sehen gab es genug.

 

Meine Ziele 2019

 Nach der Pyrenäentour zieht es mich wieder in den Osten, in Rumänien gibt es noch einige offene Projekte im Frühjahr, hoffe auf viele Teilnehmer! Aber auch sonst gibt es außerhalb der 100 km Nahbereichsgrenze einige Wunschziele: Friaul mit Istrien, Egerland und Altvatergebirge, später im Jahr dann Donauzubringer oberhalb von Regensburg, Berner Oberland, Südsteiermark mit Slowenien, vielleich auch Albanien mit Vjosa-Wandertour? Wichtig jedenfalls genug Niederschlag, zunächst am liebsten in Form von Schnee, möge der Saft mit uns sein!

Walter Mück, 22.11.2018

 

aktuelle Kurzinformationen mit Fotos und Filmen findet ihr immer häufiger auf unserer Facebookseite: https://www.facebook.com/Kajak.Club.Gars !

 

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