KAJAK CLUB GARS

Flüsse voller Leben!

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Ältere Berichte seit 1997 finden Sie im Archiv !

Kurze Schneeschmelze 2015

ZellenbachBereits am 10.01.2015 ereignete sich die wesentliche Schneeschmelze innerhalb von Stunden, nach warmem Regen explodierten die Bäche der Voralpen förmlich. Ein Kampftruppe schwärmte aus, um die Piesting zu befahren. Im Hochwasser treibende Baumstämme ließen uns dann doch zum Zellenbach ausweichen, den wir ein Stück mit dem Schwarza-Oberlauf befahren konnten, eine nette, kurze Schlucht. 

 

Preinbach, erste Klamm

Erst am 11.04. versprach das Wetter wieder gute Wasserstände, leider nicht im Waldviertel, sondern wieder an der Schwarza. Endlich konnte ich mit guter Mannschaft den Preinbach befahren, dessen Klamm von allen hoch gerühmt worden war. Tatsächlich fordert der schnelle Bach gute Reaktion, um dann in den beiden Schlussklammen für Adrenalinschübe zu sorgen. Bei Traumwetter ging es über Nassbach und Schwarza dem Ziel entgegen.

 

 

Wildwasser im alten Königreich Ungarn

Ende April wollten wir mit neun Paddlern in das rumänische Bihargebirge (zentrales Siebenbürgen) reisen, doch die Wasserstände sanken beständig, sodass zum Abfahrtstermin keine Hoffnung mehr auf befahrbare Flüsse bestand. Ein Notprogramm musste her, ohne die Himmelsrichtung wesentlich abzuändern. Ein Blick auf die slowakische Paddlerseite zeigte, dass der Oberlauf des Hron gerade ausreichend Wasser führte. 
Auf guter, oft ganz neuer Autobahn erreichen wir Banska Bystrica und wenig später Brezno am Südhang der Niederen Tatra, wo wir ein Auto am Ausstieg abstellen. Noch am Nachmittag paddeln wir die 16 km lange Strecke ab Polomka, welche nach anfänglicher Ausleitung doch noch schöne Strömung in netter Landschaft bringt (WW I, Pegel Polomka 58 cm, etwa 12 m3/s). Im schönen Ortskern von Brezno finden wir das alte Hotel „Dumbier“ und die Pizzeria „Tutti“, für Heiterkeit ist jedenfalls gesorgt.

Lapus OberlaufLeider muss Dietmar am Sonntag nach Linz heimreisen, ein gesundheitliches Problem ist aufgetreten. Da ich den Anhänger dabei habe, kann ich Michael samt Boot unterbringen, mit Rudi und Poldi sind wir jetzt zu viert im VW Tiguan. Horst fährt im Wohnmobil mit Renate, Klaus und Günter aus St. Pölten. Wir brechen morgens auf und durchqueren die Ausläufer des Gebirges Richtung Miskolc in Ungarn. In Tokaj halten wir Mittagsrast am Zusammenfluss von Bodrog und Theiß, in deren Quellgebiet wir unsere Fahrten planen. Abends erreichen wir die rumänische Grenze und steuern kurz vor Baia Mare unser vertrautes Hotel aus dem Jahr 2011 an. Das Personal scheint auf uns gewartet zu haben, wir sind wieder bestens versorgt. Am Morgen brechen wir zur großen Lapus-Schlucht auf, diesmal finden wir die Einbootstelle bei Razoare schnell und haben auch zwei erfahrene Chauffeure dabei. Der Wasserstand ist mit 14 m3/s (Pegel Hagymaslapos / Lapusel 85 cm) noch ausreichend, bei schönem Wetter starten wir, leider erst um 12 Uhr, in die tiefe Waldschlucht. Ein Eingangskatarakt (WW II) überrascht, dann geht es gemütlich durch eine der größten einsamen Schluchtstrecken Osteuropas! Nach einer Rast bei einer Brücke folgt eine lange Felsgasse, welche bei Niederwasser sogar technisch reizvoller erscheint, leichtes WW III fordert sogar ein kurzes Opfer. Für die 27 km lange Strecke bis zur ersten Zufahrt bei Ciolt benötigen wir über 5 Stunden, sodass für den zweiten Abschnitt leider keine Zeit mehr bleibt. Beim Abendessen beschließen wir einstimmig, schon am nächsten Tag in die Ukraine zu wechseln, wo die Wasserstände der Theiß vielversprechend sind.Lapus Mittellauf

Über die endlos erscheinenden Serpentinen des Gutai Passes (987m) geht es ins Tal der Mara, heuer leider zu wenig Wasser. In Sighetu Marmatiei haben wir schon vor 4 Jahren den kleinen Grenzübergang über die Theiß erkundet, dennoch macht es Mühe, ihn zu finden. Vor einer uralten, schmalen Brücke über die Theiß müssen wir uns in eine kurze Schlange einreihen, dann heißt es warten. Jeweils sechs Autos werden abgefertigt, durchwegs lokale Grenzgänger. Nach einer halben Stunde entlässt uns der Rumäne Richtung Ukraine. Dort staunen die Beamten nicht schlecht über den ausländischen Konvoi, immerhin mit Bootsanhänger samt acht Kajaks! Irgendwie geht es auch ohne Englisch und nach einer weiteren halben Stunde sind wir am rechten Ufer. Die Hauptstraße flussauf ist in leidlichem Zustand, bald erreichen wir den "Mittelpunkt Europas", ein Vermessungsstein meiner Vorgänger samt Restaurant und Souvenirläden. Zum Essen ist aber keine Zeit, wir wollen ja noch die Weiße Theiß Weiße Theiß paddeln. In Rahiv beziehen wir unser altes Hotel "Tisa" der Jahre 2001 und 2007, wiederum ist das Personal mit Fremdsprachen schwer überfordert und ohne unseren Polen Andrzej ist es mühsam. Endlich sind wir am Zusammenfluss von Schwarzer und Weißer Theiß, beide führen sehr gutes Wasser. Die Straße flussauf ist schlechter als in den Vorjahren, im Schritttempo quälen wir uns voran und beschließen bereits nach 11 km an der Mündung des Pogdan Baches einzubooten. Fast 30 m3/s führt die Weiße Theiß, welche am höchsten Gipfel der Ukraine (Hoverla, 2061 m) entspringt. Gleich um die Kurve erinnere ich mich an die Hängebrücke, da war doch so eine Rippe im Fluss? Von den Felsen ist nichts mehr zu sehen, dafür verlangen zwei wuchtige Walzen kurze Beachtung. Die Bevölkerung am Ufer ist begeistert, die Kinder begleiten uns mit Fahrrädern. Rasant geht die Fahrt auf WW II-III durch das dicht besiedelte Tal, viel zu schnell sind wir am Zusammenfluss. Abends spazieren wir durch Rahiv, man merkt die wirtschaftliche Notlage, Plakate zeigen die Helden des Krieges in der Ostukraine. In einem netten Restaurant am Hauptplatz kämpfen wir mit der kyrillischen Speisekarte, sieben hungrige Paddler warten auf meine Übersetzungsversuche, letztlich werden doch alle satt. 

In der Nacht hat es geregnet, der angekündigte Wettersturz hat uns eingeholt. Wir wollen den Oberlauf der Schwarzen Theiß paddeln, der Wasserstand passt (Pegel Rahiv 190 cm, gut beim ungarischen Pegeldienst http://www.hydroinfo.hu/Html/hidinfo/tokajig.html zu sehen). Unterwegs treffen wir die einzigen Paddler auf unserer Reise, sie kommen aus Kiew und Odessa, um mit Katarafts und Kajak die Schlüsselstellen zu filmen. In Jasinja mündet die LaseschinaLaseschina, sie überrascht uns mit ausreichend Wasser (etwa 5 m3/s). Spontan beschließen wir, diesen Nebenbach zu probieren. Die Hauptstraße führt den Bach entlang aufwärts zum 931 m hohen Jablunka-Pass, welcher einst Ungarn vom österreichischen Galizien trennte. 6 km oberhalb der Mündung booten wir an der nächsten Brücke ein. Vom satten Grün der ungarischen Tiefebene ist hier nichts mehr zu sehen, die Kirschblüte hat noch nicht begonnen, bei 8 Grad starten wir. Wir rumpeln über zahlreiche Felsrippen, gelegentlich zeigt sich der Bach verspielt mit kleinen Schwällen, WW I-II. Ab der Mündung führt die Schwarze Theiß bereits rund 15 m3/s, wir paddeln durch ein weites Tal der Schlucht entgegen, wo wir vor den bekannten Problemstellen ausbooten. Nur Michael und Günther wollen die Felsrippen mit WW IV befahren, wir filmen und fotografieren die perfekte Fahrt von der Straße aus. An der Mündung der Weißen Theiß sind sie etwas durchgefroren, aber zufrieden. Schwarze Theiss

Am nächsten Tag ist die vereinte Theiß am Programm, unterhalb von Rahiv booten unsere Paddler ein, ich begleite sie 10 km bis zum "Zentrum Europas" in Dilove. Einige wuchtige Schwälle (WW II-III) haben sie zu meistern, dafür wird die Vegetation wieder grüner. Jetzt haben wir Zeit zu gemütlicher Mittagsrast, Borscht und Grillplatte lassen keine Sonderwünsche aufkommen. Ein Museum zeigt Naturschönheiten und altes Handwerk, wir erhalten eine Urkunde über den Besuch des Zentrums. Ich erfahre, dass der k.u.k. Hauptmann Netuschill, Offizier des Militärgeographischen Institutes (Vorgänger meines Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen), hier im Jahr 1887 das Zentrum Europas ermittelt hat, indem er die Kreisbögen vom Nordkap zum Peleponnes und von der Bretagne zum Ural miteinander zum Schnitt gebracht hat. Je nach Methode gibt es solche Mittelpunkte von Litauen bis Bayern zahlreich. Meine Freunde nutzen die einzige Gelegenheit, Souvenirs einzukaufen, es gibt Holzschnitzereien, Schafwollprodukte und allerlei Kitsch. Nachdem ich schon hundert Meter oberhalb des Zentrums einen Grenzvorposten passiert habe, ist von einer Weiterfahrt auf der Theiß dringend abzuraten, das linke Ufer wird bald rumänisch! Schade, denn die folgenden 40 km bieten durchaus noch schönes leichtes Wildwasser, gemeinsam mit der Wischau schon über 100 m3/s im Frühjahr! Leider muss man die noch 2007 geäußerte Hoffung auf ein friedliches Nebeneinander von Ukrainern, Russen und EU weit zurücksetzen.Teresva

Nachmittags biegen wir in das Tal der Teresva ein, welche mit reichlich Wasser vom Norden in die Theiß mündet. Das Tal wurde von Kaiserin Maria Theresia mit Holzfällern aus dem Salzkammergut besiedelt und nach ihr benannt. Nur 48 km sind es bis Ust Corna, dem deutschen Königsfeld, doch die Straße hat es in sich! Schwer beladene Holztransporter zerstören jeden Unterbau, ab Dubove geht es nur mehr im Schritttempo voran. In Königsfeld halten wir beim Magazin "Bad Ischl" und treffen tatsächlich einige deutschsprachige Einwohner. Ihre Lage ist wenig erfreulich, die Holzwirtschaft wird von Konzernen abgewickelt, viele flüchten aus dem Dorf. Unser altes Gruselhotel ist inzwischen endgültig "kaputt", aber wir finden sofort eine neuerbaute Luxusanlage www.borkut.org.ua direkt am Zusammenfluss der beiden Quellflüsse. Angeboten werden hier Bergtouren zu Fuß, mit Quad oder auch Panzer! Schade, dass wir keine Zeit mehr für Erkundung der Oberläufe haben, da wäre noch viel drinnen! 
Am 1. Mai starten wir vom Hotel weg, rund 30 m3/s klares Wasser sorgen für flotte Fahrt. Nur wenige Felsrippen (WW II-III) erfordern Aufmerksamkeit, nach 15 km wechseln wir vor Krasna die Begleitfahrer. Die letzten 8 km bis Dubove sind nur vom Auto besichtigt, kurz ober der Brücke in Dubove warte ich mit der Kamera, eine V-förmige Felsrippe zwängt den Fluss zusammen. Fast alle meistern die mächtige Walze,  ein Schwimmer wird schnell versorgt. Umschart von duzenden Kindern beenden wir unsere Teresva Dubove Fahrt, sicher wäre auch noch die 18 km lange Folgestrecke bis zur nächsten Brücke lohnend. Wir aber wollen heute noch über die Grenze nach Ungarn und wählen den Grenzübergang bei Berehove. Nach anfänglich guter Hauptstraße wird der Abkürzer über Velyki Berehy nochmals zur Härteprobe, mit Schlaglöchern und Kuhherden verabschiedet uns die Ukraine. Der Grenzübertritt erfordert wieder eine Stunde Geduld, dann sind wir in der EU und nach kurzer Fahrt in einem ungarischen Hotel. Govorite pa russki, fragt die Rezeptionistin, ganz im Westen sind wir ja doch noch nicht. Am Morgen erreichen wir schon nach 20 km die nagelneue Autobahn M3 und sind 6 Stunden später nach 550 km in Wien! Wir haben 4 Länder in 8 Tagen bereist, ein Niedrigstpreisurlaub mit hohem Erlebniswert.

Gemeinsam mit den Befahrungen der Pinka und Güns 2014 im Burgenland, früher Westungarn, haben wir also wirklich die Wildwasser des alten Ungarn aufgespürt!

Walter Mück, Gars, am 25.05.2015

 

 

40 Jahre KCG sind Vergangenheit!

 

Vorstandssitzung am 7. März, kurz nach meinen 60er Feiern, die Termine für die Jubiläumsfeier werden fixiert. Plakate werden entworfen, in Druck gegeben und mit 1000 Flyern zwischen Horn und Krems verteilt, Gäste eingeladen, Presse informiert, eine Festschrift erstellt und vieles mehr. Nach einigen Vorbesprechungen mit den Pfadfindern ist es soweit, am 20. Juni sind Zelte und Heurigengarnituren aufgestellt, Essensmarken und Geschenke vorbereitet, die Boote und Ausstellungsstücke hergerichtet. Gewittrige Regenschauer sind angesagt, es hat um die 20 Grad. Pünktlich um 14 Uhr erscheinen die ersten Interessenten und paddeln im Staubereich ihre Runden. Christl hat für die Kinder einen Kübel mit Gummibärli von der Brücke abgeseilt, einen Stand zum Dosenschießen aufgebaut, zwei Buben meistern den Parcours. Nach einer Stunde beginnt es zu Schütten, Sendepause. Mit der Sonne kommen aber doch noch ein paar Jugendliche vorbei, ein nettes Gruppenbild unter der Kampbrücke entsteht. Nach 16 Uhr treffen die ersten Festgäste ein, der Gemeinderat ist fast vollständig erschienen, um mir den silbernen Ehrenring für 40 Jahre als Vereinspräsident zu überreichen. Von drei Paddelvereinen kann ich Vertreter begrüßen, von den geladenen Garser Sport- und Jugendvereinen verliert sich die Spur im Sonnwendfest der Pfadfinder. Es beginnt wieder zu schütten, unter den Zelten finden die Gruppen notdürftig Schutz. Wir sind ja ein Wassersportverein, versuche ich zu scherzen. Endlich lässt der Regen nach, nach der Begrüßung durch Pfadfinderchef Rudi und mich hält der Bürgermeister eine nette Ansprache und verleiht mir den Ring. Anschließend habe ich Geschenke für viele verdiente Mitglieder zu verteilen, die entweder Gründungsmitglieder oder langjährige Vorstandsmitglieder sind oder rund 200 Flüsse gepaddelt haben, darunter 

Mück Rudi, Tschokert Leopold, Vogelsinger Herbert, Wiesinger Fritz, Berndl Franz, Esterlus Michael, Mayer Christl, Popp Margarete, Riess Peter, Weber Horst, und Eichwalder Edith mit Heinz. Für den nach der Herz-OP noch bettlägrigen Wlcek Gerhard und den beruflich verhinderten Widhalm Michael werde ich die Präsente in den nächsten Tagen überreichen. Auch ich bekomme vom Verein einen Gutschein für das Catering beim Gartenfest auf meiner Kamegger „Datscha“, zu dem ich im Spätsommer einladen möchte. Die Sonne zeigt sich wieder, das Fest klingt mit dem Sonnwendfeuer gemütlich aus.

Beim Wegräumen am nächsten Morgen ziehe ich eine erste Bilanz: Trotz Schlechtwetter gerade noch einige Paddler beim Schnuppern, auch wenn wir früher an einem schönen Tag im alten Garser Bad ohne Vorbereitung mehr Gäste hatten! 28 Vereinsmitglieder sind erschienen und haben fleißig mitgeholfen, vielen Dank dafür!

In den folgenden Tagen laufen die Anmeldungen für die Sonnwendfahrt, schönes Wetter ist angesagt. Bei 17 Reservierungen muss ich stoppen, mehr Leihboote sind nicht verfügbar, wir werden zweimal mit dem Anhänger pendeln müssen. Fleißige Helfer stehen am 27. Juni um 13 Uhr bereit, alles klappt irgendwie, und um 15 Uhr startet die letzte Gruppe von Plank Richtung Schönberg. Mit dabei unser jüngster Paddler, Walzer Antonio, der mit 8 Jahren erstmals ein eigenes Kajak steuert! Wir passieren weidende Pferde, eine „Südstaaten-Hochzeit“ in Stiefern und nähern uns dem „bösen Baum“ vor der Bahnbrücke. Trotz Warnung und Sicherung schafft unser Antonio die scharfe Kurve nicht mehr und wird unter den Baum gedrückt. Nach langen Sekunden habe ich ihn wieder befreit, er ist aber ziemlich erschöpft. Gemeinsam gelingt es uns, ihn sicher ans Ziel zu bringen, wo er bereits wieder stolz von seinen Erlebnissen erzählt. Der „große Biberorden“ ist ihm sicher! Erst im Ziel erfahre ich von einigen vermissten Paddlern, sie sind bereits lange vor uns vorausgepaddelt, die Zählung ergibt somit die beachtliche Summe von 43 Paddlern bei dieser Sonnwendfahrt, ein Rekordwert und ein schönes gemeinschaftliches Erlebnis! Beim spontan vereinbarten Abschlussheurigen in Altenhof treffen wir auch unseren „Urli“, der sich inzwischen schon recht gut erholt hat.

Am Sonntag sitze ich nach einer Mountainbike-Tour über den Manhartsberg am Heiligenstein beim ersten Glas Riesling, einige Zeit später beim Heimradeln kampaufwärts bleibt Zeit zum Rekapitulieren – diese 40 Jahre sind Vergangenheit, es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut!

 

36 Jahre Bürgerinitiative „Rettet das Kamptal“

 

24 Jahre war ich alt, gerade das Studium abgeschlossen, auf Arbeitssuche, aber schon im Clinch mit der EVN, der Landespolitik und mehreren Bundesministerien. Nach 5 Jahren Kampf war das Kamptal gerettet, 5 Jahre, die unser weiteres Leben geprägt haben. Nun scheint es mit diesem Frieden vorbei zu sein, am 29.06.2015 präsentierte die EVN mehrere Ausbauvarianten für das Umlaufkraftwerk in Rosenburg. Wir waren bei der Vorstellung im Gh. Mann gut vertreten, dicht gedrängt zwischen Einheimischen und Umweltaktivisten konnten wir mit EVN Leuten und Beteiligten kurz sprechen. Es wurden drei Varianten vorgestellt, die vierte Variante, ein Abbruch mit Rückbau, stand nicht am Programm. Die beiden Maximalvarianten (Stauerhöhung bis zu 4 m und Unterwassereintiefung bis Rosenburg) sind für mich aus Naturschutzgründen einfach „denkunmöglich“. Aber auch die Variante „ohne Erweiterung“ hat es in sich: Die Mauer soll etwa 20 m unterhalb der bestehenden Wehranlage neu errichtet werden, der Freiluftstollen zum Kraftwerk bliebe zwar erhalten, könnte aber bis zu einer Kapazität von 16 m3/s ausgebaut werden. Als Restwasser sind nur 0,6 m3/s vorgesehen, das heißt für uns ein „no go“ bis hin zu 20 m3/s Zulauf! Vielleicht kann man doch ein „Museumskraftwerk“ einrichten, in dem nur die Turbinen erneuert werden. Wenn die Mauer nach dem Hochwasser-„Provisorium“ so baufällig ist, warum hat man dann eine teure Fischleiter feierlich eröffnet? Die Umweltorganisationen, allen voran Buchautor Werner Gamerith, sind sehr aktiv, sie brauchen aber auch unsere Unterstützung!
Unser Stellungnahme vom 22.11.2015 zur Variantenstudie der EVN findet ihr unter den NGO Stellungnahmen auf http://lebendiger-kamp.at/ !

Kamtschatka

Nach der Ukraine ergab es sich heuer für mich das andere Ende der alten Sowjetunion zu besuchen. 8000 km östlich ragt die Halbinsel Kamtschatka in den Pazifischen Ozean. Schon vor 15 Jahren haben wir über dieses wilde Land gesprochen, nun ergab sich zufällig eine Partie mit Freunden, die eine Rundreise auf der Suche nach Bären, Lachsen, Vulkanen und Geysiren planten. Als I-Tüpfelchen in der großartigen Tour gelang es mir, die Gruppe zu einer Raftingtour zu überreden. Flüsse gibt es jede Menge, wild und unberührt, das Problem ist, es gibt nur eine Straße! Wer keine mehrtägigen Touren machen will (es gibt einige Angebote), für den bietet sich die Bistraya bei Esso an. In Esso, eine der wenigen Orte überhaupt und touristisch recht nett erschlossen, werden zwei Touren angeboten, für uns wurde (zeitbedingt?) die leichtere Variante gewählt. An der Brücke über den Anavgia starteten wir sieben Gäste mit einem Raftguide, der uns kurz auf russisch drei Kommandos erklärte: "Piriot - vorwärts, a te chaim - Pause und ta banj - rückwärts"! Gleich nach dem Start erreichten wir die Bistraya, die mit 50 m3/s glasklar in eine weite Schlucht hineinströmte. Viel paddeln mussten wir nicht, wir konnten die Natur genießen. Nach 14 km WW I-II kündigte unser Guide an, jetzt zwischen zwei Felsen durchsteuern zu wollen. Tatsächlich erreichten wir kurz vor dem Ziel einen wuchtigen, verblockten Katarakt (WW III+), den er dank "Piriot" perfekt meisterte. Begeistert kletterte wir vor einer Kraftwerksableitung aus unseren Verkleidungen und kehrten mit unserem Reisebus zurück ins schöne Hotel mit Thermalbad. Schade um die Folgestrecke, die wir kurz von der Straße aus einsehen konnten, eine Felsschlucht, die aber laut Guide deutlich schwieriger ist und an einem Tag zu weit wäre.

 

Liebe Freunde,

aktuelle Kurzinformationen mit Fotos und Filmen findet ihr immer häufiger auf unserer Facebookseite: https://www.facebook.com/Kajak.Club.Gars !

 

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