Acht Paddler, alle 60 plus, sprachen sich heuer wieder für einen Urlaub in Osteuropa aus, die vielen eindrucksvollen Erlebnisse der Jahre 2003, 2011 und 2015 ließen die Entscheidung für Rumänien fallen. Ich hatte ja noch eine Rechnung mit den Crisul und Ariesul Flüssen offen, die mir immer entwischt waren. Der einzige mir bekannte Pegel am Crisul Repede in Ciucea war Ende April bereits auf minus 7 cm, das sind 4 m3/s gesunken, wieder ein Flop? Erst eine Anfrage bei rumänischen Paddlern (http://outdoorexperience.ro/en/) klärte die Situation: Der Pegel liegt in einer Ausleitungsstrecke, das reichliche Wasser kommt unterhalb aus dem Kraftwerk Bulz, der Crisul Repede und auch der Ariesul sind fast ganzjährig befahrbare und sehr beliebte Flüsse, die leider im DKV Führer keine entsprechende Beachtung fanden! Dank zweier Links zur rumänischen Wasserstandsseite hatte ich jetzt tagesaktuelle Informationen (Muresul und Crisul). In der Nacht vor der Abreise am 1. Mai regnete es so heftig, dass alle Planungen hinfällig erschienen.
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| Untere Lapus Schlucht (Dietmar, Rudi) | Lapus Kernstelle | Im Wassertal (Poldi, Rudi) | 
Problemlos erreichten wir am Abend kurz vor Baia Mare unser vertrautes Hotel 
Casa Corodan in Ilba, wo wir als alte Bekannte begrüßt wurden. Am Morgen fuhren 
wir zum Lapus, wo wir uns die untere Schlucht ab der Brücke 
nach Codru Butesi vornahmen. Der Fluss war über Nacht einen Meter gestiegen, nun 
wieder auf 140 cm, rund 40 m3/s gefallen! Auf dem 50 m breiten Zwischenstück 
kein Problem, in den engen Kernstellen vor der Cavnicbach Mündung aber 
ordentlich verwirbelt (WW II-III). Bei Traumwetter erreichten wir nach 12 km in 
nur 1 1/2 Stunden den Ausstieg in Remecioara. Uns blieb genug Zeit für die 
mühsame Fahrt nach Viseu de Sus, entlang der sportlichen Mara, die zu wenig 
Wasser führte und der Iza, die trotz Hochwasser keine lohnenden Abschnitte 
zeigte. 
Die Quartiersuche in Viseu de Sus gestaltete sich mühsam, da rund um 
den 1. Mai Ferien waren und der Ort auch wegen der beliebten "Mocanita" 
Eisenbahn sehr frequentiert war. Wir hatten glücklicherweise schon zwei Wochen 
voraus für uns und die acht Kajaks gebucht, und bekamen am nächsten Tag einen 
sicheren Platz im vierten Dampfzug des Tages. Während in den Alpen ein 
später Winter Einzug hielt, konnten wir mit der Neoprenbekleidung auch noch die 
Zugfahrt genießen, bevor wir in Paltin die 19 km lange, wunderschöne Strecke der
Vaser bei gutem Wasser in Angriff nahmen (rund 25 m3/s, Pegel 
Bistra an der Viseu 110 cm, 73 m3/s). Einige Gefällbremsen sind nur mehr mit 
Vorsicht zu befahren; Todesfall in Paltin! Laut Zugbegleiter kommen nur etwa 
drei Paddlergruppen pro Jahr hier her, ich hatte das Glück, dank unserer 
Fangemeinde bereits das dritte Mal dieses Kleinod zu besuchen! Am Abend 
besuchten wir den freundlichen Wirt der Pension Nagy in der "Zipserei", der uns 
viel über die Geschichte der deutschen Siedler erzählte und uns mit Unmengen von 
Grillfleisch überhäufte.
Der nächste Tag erforderte eine lange Autofahrt nach 
Süden über Cluj nach Turda, wo der Ariesul aus seinem Engtal 
heraustritt. Wir folgten dem Fluss aufwärts bis Salciua, wo wir in dieser 
einsamen Landschaft ein schönes Hotel etwas abseits nahe einer Riesenhöhle 
fanden (Hotel Sub Piatra, Huda lui Papara). Das Trascau Gebirge ist kaum 1400 m 
hoch, aber ein hochinteressanter Karststock mit Höhlen, Klammen und 
Wasserfällen. Am 5. Mai wählten wir die landschaftlich schönste Strecke von 
Salciua de Jos bis Lunca, nur 9 km, aber tief eingeschnitten in den mächtigen 
Gebirgsstock, WW I mit wenigen schönen Schwällen bei 32 m3/s Pegel Baia de 
Aries. Nachmittgs befuhren der unermüdliche Rest der Mannschaft noch die links 
einmündene Iara 6 km bis zur Mündung, ein schneller, schmaler 
Wildbach WW II, bei 6 m3/s Pegel Iara. 
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| Ariesul bei Salciua | Ariesul Karstquelle (Christl, Winnie) | Start zum Ariesul Mare unter Scarisoara (Ricky, Winnie, Christl) | 
Die Reise führte uns flussaufwärts, in Baia de Aries konnten wir auftanken 
und Geld abheben, sonst hat die verlassene Bergwerksstadt wenig zu bieten. In 
Campeni mündet der schmutzige Abrud-Bach, oberhalb endlich klares Gebirgswasser! 
Ein Stausee am Zusammenfluss von Aries Mare und Mic (Großer/Kleiner) staut die 
Quellflüsse 3 km weit, an der Stauwurzel fanden wir ein schönes Hotel in idealer 
Lage, hier wollen wir am nächsten Tag ausbooten.Wir booteten am Aries 
Mare 19 km oberhalb an der Brücke unter Scarisoara ein, begeistert von 
der schönen Schluchtstrecke. Der Durchfluss am Pegel Arieseni betrug 7 m3/s, 
ideal für die Strecke, die der Schwarza im Höllental ähnelt und am Schluchtende 
vor Albac einen wuchtigen Katarakt (WW III) aufweist. Danach paddelten wir auf 
offenem, leichten Wildwasser bis zum Hotel in Vadu Motilor. Mittlerweile wurden 
wir von der Kältewelle eingeholt, der nächste Tag begann mit fünf Grad. Dennoch 
fanden sich genug Begeisterte für den Aries Mic, den wir 8 km 
bis zur Brücke vor dem Stausee paddelten, ein leichter Wildbach mit einigen 
Schrägrippen, WW I-II. 
Weiter ging die Tour westwärts über den 1140 m hohen 
Vartop-Pass, auf dem der Regen in Schneefall überging. Der höchste Berg des Bihor 
/ Apuseni Gebirges mit 1849 m versorgt hier die Einzugsgebiete von Ariesul und 
Crisul mit reichlich Wasser. 
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| Ariesul Mare "Höllental" | Schlusskatarakt vor Albac (Rudi) | Crisul Pietros | 
In endlosen Serpentinen ging es abwärts nach Stei am Crisul Negru, dessen 
rechten Nebenfluss, den Crisul Pietros (der Felsige) wir 
erkunden wollten. Die Vorgeschichte dieses hierzulande unbekannten Wildbaches 
ist lang, bei der Planung unserer Albanienreise 2006 stieß ich auf die Berichte 
ungarischer Paddler, die auch über den Crisul Repede aufregendes Material 
lieferten, übernommen auch auf 
http://rivers.raft.cz/rumunsko/. Die Unsicherheiten über den Wasserstand 
verhinderten immer wieder unseren Besuch. Nun standen wir in Pietroasa vor einem 
reißenden Wildbach, angeschwollen vom Regen auf über 14 m3/s, davon allerdings 
die Hälfte vom kurz oberhalb mündenden Aleu. Zu unserem großen Erstaunen fanden 
wir an den kritischen Stellen große Orientierungstafeln für Paddler, wir folgten 
der 6 km langen Strecke aufwärts. Nach einer Nacht im Hotel Apuseni, der 
einzigen Unterkunft im weiten Umkreis, erwachten wir bei frostigen Temperaturen. 
An der Vereinigung der Quellbäche Boga und Galbena booteten unsere begeisterten 
Paddler ein, der Wasserstand war etwas gesunken, mit rund 7 m3/s am Einstieg 
gerade richtig für die Erkundung (Pietroasa 12 m3/s). Der Bach schießt mit 
kräftigem Gefällen über zahlreiche Grundgesteinsrippen, einige Stellen bis WW 
IV. Tadellos meisterten die Gefährten alle Stellen, eine Wehranlage und der 
folgende Baumverhau musste umtragen werden. Am Ortsanfang von Pietroasa wurde 
vor einer Problemstelle ausgebootet, Hannes spricht euphorisch vom "schönsten 
Fluss Rumäniens". 
Unser letztes Ziel, den Crisul Repede, wollten wir über 
eine besondere Passstraße in das Iad-Tal erreichen. Im Bergdorf Stana de Vale 
angekommen, sahen wir ein Bild der Verwüstung, ein Orkan hatte tausende Bäume 
gefällt, die Sporthotels schwer beschädigt, und, vor allem, die Straße zum Iad 
gesperrt! Doch genau hier kam uns ein Geländewagen mit Forstbeamten entgegen, 
die uns erklären, es wäre schon "praktikabel, aber diffikult". So wagten wir die 
Fahrt durch die Schlucht des obersten Iad, auf Resten von Asphalt, zwischen 
riesigen Baumstämmen, bis wir nach Stunden die Cascada Iadolina erreichten, ein 
imposanter Wasserfall. Etwas unterhalb hatten tschechische Paddler in alten 
Zeiten bereits eingebootet, doch bald versperrt die Staumauer des Lac Lesu den 
Flusslauf. Dieser See ist jedoch vollkommen leer, offensichtlich nie in 
Funktion. Unterhalb von Remeti beschloßen einige unserer Gruppe, das 15 km lange 
Schlussstück des Iad zu befahren, ein flotter Bach mit drei 
gefährlichen Wehranlagen, WW II. In Bulz, kurz vor der Mündung in den Criul 
Repede, befindet sich ein gewaltiger Kraftwerksauslass , etwa 30 m3/s kommen 
vermutlich aus den Stauseen des Dragan, Iad oder auch aus anderen Ableitungen. 
Die Abgabe wechselt täglich, wir hatten jedenfalls am Folgetag mehr als genug 
Wasser am Crisul Repede. 
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| Hannes führt am Crisul Pietros | Crisul Pietros, der Felsige (Ricky) | Crisul Repede, die Ardeche Rumäniens (Ricky, Rudi) | 
Bei sehr kühlem Wetter und gut 50 m3/s (Pegel Ciucea am Oberlauf 14 m3/s) starteten wir in Bratca auf dem breiten Strom. Der Crisul Repede, ungarisch Körös sebes, der schnelle Kreisch, durchbricht in zwei Felsschluchten die letzten Gebirgsausläufer vor der ungarischen Tiefebene. Mit den steilen Kalkwänden, Höhlen und Wasserfällen kann man ihn als "Ardeche" Rumäniens bezeichnen. Trotz der enormen Wasserführung kamen wir ohne Probleme (WW I-II) in Vadu Crisului an, 14 km in nur 75 Minuten! Nach einem kräftigen Mittagsmahl vor Oradea verließen wir Rumänien, gegen 22 Uhr waren alle wieder gut zu Hause angelangt!
Wer 
von Udine die Autobahn nach Venedig fährt, bemerkt vor und nach der 
Tagliamentobrücke grüne Flüsse, die scheinbar aus dem Nichts kommen. Zwei neu 
Bücher aus dem Styria Verlag, "Vergessene Paradiese"(1) und "An smaragdgrünen 
Flüssen"(2) inspirierten mich zu einer Herbsttour mit Horst, Raoul und Rudi. Am 
23.9. brachen wir mit unseren Campingbussen auf, nach gemütlicher Anreise mit 
Camping am Lago di Cavazzo besuchten wir die Prosciuttostadt San Daniele, von 
dort westwärts den Alpenrand entlang bis zu den Quellen der Livenza. Aus 200 m 
Tiefe sprudelt bei der Gorgazzo-Quelle ein Bach empor, smaragdgrün schimmernd 
erkennt man eine Christusstatue in 10 m Tiefe. Zunächst sind wir von der 
Wasserführung enttäuscht, doch die benachbarte "Sorgenti della Santissima" 
schafft einen stattlichen glasklaren Fluss ans Tageslicht. Es wäre reizvoll 
gewesen, gleich hier einzubooten, doch die Livenza verschwindet mäandrierend im 
sumpfigen Dickicht einer prähistorischen Pfahlbausiedlung. Erst rund 7 km 
unterhalb gibt es laut (2) einen Befahrungshinweis ab der Brücke von Fiaschetti.
Dort 
booten wir in den bereits 20 m breiten Fluss ein, nachdem ich mein Auto im 7 km 
entfernten Sacile am Ortsende abgestellt habe. Mit ruhiger Strömung paddeln wir 
durch urwaldähnliche Landschaft, bis wir den Ortsanfang von Sacile erreichen. 
Diese Stadt wird auch "Garten der Serenissima" genannt, da die Livenza in drei 
Armen durch die Altstadt fließt. An der zweiten Gabelung freuen wir uns über 
einen Schwall mit Kanuslalomtoren, doch dahinter folgt eine unbefahrbare 
Wehranlage, kaum zu übertragen. Wir müssen über den Schwall zurück, was 
sportlichen Einsatz erfordert. Glücklicherweise hat Horst seinen Schiunfall mit 
Schulteroperation bereits gut verkraftet! Nun probieren wir eben den anderen 
Arm, die Gäste auf den Uferterrassen winken uns zu. Leider ohne Erfolg, auch 
hier hindert eine Wehranlage die Weiterfahrt. Wir müssen hier abbrechen, ich 
gehe mein Auto suchen, das aber überraschend nahe zu finden ist. Laut (2) könnte 
man die Fahrt noch 9 km bis Brugnera fortsetzen, doch uns zieht es ans Meer, wo 
wir in Lignano die Spätsaison als letzte Camper genießen. Am nächsten Tag 
erkunden wir mit den Rädern das fast menschenleere Lignano bis hin zur Mündung 
des Tagliamento. Dieser verschwindet ja beinahe nach dem Eintritt in die 
Tiefebene bei Gemona im riesigen Schotterkörper, erscheint aber mit vielen 
Quellen wieder in der "Fontanili" Zone, wo das Wasser durch eine lehmige Schicht 
wiedeer nach oben gedrückt wird. So geschieht es auch im Quellgebiet der Stella, 
die am Zusammenfluss vieler kleiner Rinnsale rund um Sterpo geboren wird.
Dank 
dieser Beschreibung aus (2) finden wir, wenn auch mühsam, dorthin und können 
tatsächlich in den Dschungelbach einbooten. Glasklar ist das Wasser, flott die 
Strömung, einzig die dichte Ufervegetation macht uns Sorgen. Doch wir haben 
großes Glück, offenbar hat ein örtlicher Kanuclub die querliegenden Bäume 
ausgeschnitten! Immer mehr Quellbäche münden ein, und schließlich erreichen wir 
nach 6 km das Dorf Ariis auf einem stattlichen Fluss. Wir booten vor der schönen 
Villa Savorgnan-Ottellio aus. Von hier sind es noch mehr als 20 km bis zur 
Mündung in die Adria bei Lignano, die Strecke wird bereits von Motorbooten 
befahren. 
Spannend wird es nochmals bei der Heimreise nahe Udine, der Bus 
von Horst fehlt plötzlich! Dank ÖAMTC wird er zur Fiat Werkstatt geschleppt, der 
Injektor ist defekt. Wir übersiedeln die Passagiere zu mir, zwei Stunden später 
sind wir wieder unterwegs. Das Auto wird nach Österreich abgeschleppt und ist 
Wochen später wieder repariert.
Der Orange (auch Oranje) River ist mit 2160 km der längte Fluss des südlichen Afrikas. Er entspringt in den Drakensbergen und fließt in westlicher Richtung quer durch Südafrika. Die letzten 500 km bildet er die Grenze zu Namibia, wo er in einer tiefen Schlucht dem Atlantik zuströmt. Schon lange habe ich von diesem Fluss geträumt, er ist nicht schwierig und frei von Krokodilen und Flusspferden. Mit Raoul und Rudi habe ich für den November 2019 ein Winterreiseziel gesucht, Namibia ist an vorderer Stelle gestanden. Mehrere Kanuvermieter bieten Touren an, auch Reisebüros haben Kurzausflüge im Programm, letztlich haben wir uns für eine eigenständige Mietwagenreise und für die dreitägige Tour mit "Amanzi Trails" entschieden. Am 11. November landen wir in Windhoek, der Hauptstadt Namibias und übernehmen unseren Toyota RAV4, ein solider SUV, aber ohne Allrad. Linksverkehr ist kurz gewöhnungsbedürftig, aber die Verkehrsdichte ist minimal. 830 km sind es bis zum Orange River, drei Tage durch die Ausläufer der Kalahari-Wüste. Endlich erblicken wir im Tal ein grünes Band, in Noordoewer erreichen wir den Fluss. Die Wasserführung von kaum 10 m3/s enttäuscht etwas, der riesige Fluss wird zu Bewässerungszwecken, wie hier für den Weinanbau, fast aufgebraucht. Das Amanzi Camp liegt wunderschön am grünen Flussufer, wir werden herzlich auf Deutsch empfangen - der Chef lebt in vierter Generation deutscher Siedler im ehemaligen "Deutsch Südwestafrika". Beim Aufbau unserer Zelte können wir unsere Ausrüstung für drei Campnächte in der Schlucht überpüfen - reichlich Wasser, Sonnenschutz, Klappsessel und vieles mehr muss gut verpackt in die drei Kanus geladen werden. Leider sind wir mit unseren beiden Guides alleine unterwegs, Rudi hätte schon auf mehr gehofft. Wir verbringen einen lauschigen Sommerabend bei angenehmen Temperaturen, morgen wird es heiß werden!
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| Aufbruch schwerbeladen | Raoul und Walter im Shambok Rapid | 
Um 8 Uhr früh beladen wir die Boote, 60 km einsame Schlucht liegen vor uns, nur einen Notausstieg in der Mitte gibt es. Wir starten in fast stehendem, aber tiefen Wasser, bald sind die letzten menschlichen Einflüsse (Plantagen) vorbei, wir paddeln in eine bis zu 500 m tiefen Felsschlucht mit breitem Talgrund. Die angekündigten Stromschnellen wie "Entrance Exam" oder "Deadman´s Rapid" entpuppen sich durch das Niederwasser als etwas mühsame Passagen, wir können die schweren Kanus gerade noch durchnavigieren. Großartig ist die Vogelwelt, Purpurreiher, Kingfisher, Ibisse, Seeadler und viele andere Wasservögel zeigen wenig Scheu vor uns. Wunderschöne Sandstrände laden zur Rast ein, unsere Guides bereiten ein köstliches Mittagessen. Das dritte Kanu ist vollbeladen mit Küchenutensilien, Tisch, Kühlbox und Getränken. Letztere brauchen wir auch, denn die Temperatur steigt unaufhörlich bis auf etwa 38 Grad. Nach langen Flachstrecken wird es immer wieder spannend, unser Guide sucht stehend im Kanu nach einer Passage durch unübersichtliche Felslabyrinthe. Nach 6 Stunden Paddlerei finden wir einen schattigen Lagerplatz und kühlen uns im Fluss etwas ab. Erst gegen 18 Uhr wird die Temperatur wieder angenehm, wir verbringen eine wunderbare Zeltnacht. Am zweiten Tag erwartet uns der schwierigste Katarakt, der Shambok-Rapid. Der Orange River hat sich bis zum ältesten Grundgestein eingegraben, zwei Milliarden Jahre alt ist dieser Bereich aus vulkanischen Andesiten und rötlichen Quarziten. Unser Guide fährt zum Fotographieren voraus, jetzt müssen Raoul und ich selbst die Spur suchen. Der sonst so breite Fluss fällt hier mit einer kleinen Stufe in eine nur 6 m schmale Niedrigklamm, kein Problem für uns, aber schön spritzig!
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| Rudi im Shambok Rapid | Nahe der Diamantmine | Ausstieg bei Aussenkehr | 
Ruhig geht es weiter, wir haben Zeit, die spektakuläre 
Landschaft zu bewundern. Plötzlich quert eine Herde Paviane den Fluss, sie 
beobachten uns interessiert. Unser Guide bleibt zum Fischen zurück, tatsächlich 
erwischt er einen großen "Yellowfish", den wir abends verkosten. Zuvor wandern 
wir zu einer aufgelassenen Diamantmine, leider kein Edelstein mehr zu finden. 
Auch der dritte Tag verläuft wunderschön, allmählich öffnet sich die Schlucht 
und die riesigen Weingärten von Aussenkehr tauchen am Horizont auf. Statt einer 
weiteren Wildnisnacht paddeln wir gleich bis zum Ausstieg bei einem kleinen 
Camp, wo uns am Morgen ein Auto der Firma abholt.
Wir haben noch 12 Tage Zeit 
für Namibia, zunächst besichtigen wir den Fish River Canyon, zweitgrößter Canyon 
der Welt, leider aber trocken bis auf wenige Lacken. Die Weiterreise führt uns 
durch die Namibwüste zum kalten Atlantik bei Walvis Bay und Swakopmund und 
schließlich zurück nach Windhoek. Wir haben viele nette Menschen kennengelernt 
und ein großartiges Land erlebt. Die Kanutour war einzigartig, von den Wüsten 
haben wir aber eine Zeit lang genug!
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